Mopsi :love:
Deine Tochter hat auch irgendwie ein bisschen Babyblues.
Das muss echt hart sein für so ein kleines Kind, mit so vielen widersprüchlichen Emotionen klarzukommen...für sie sind das gerade jede Menge Eindrücke und Gefühle, die sie in ihrem Kinderköpfchen erstmal verarbeiten muss. Die Umstellung ist für uns Erwachsene ja schon nicht gerade leicht!
Ich kann dir sagen, dass J. genauso war die ersten paar Tage. Er hat genervt, provoziert, ohne Ende geheult, ist ausgerastet, hat bis zum Erbrechen rumgeschrieen...ich war so was von fix und fertig mit den Nerven, ich war echt hin und hergerissen zwischen Mitleid (oh Gott, was hab ich ihm angetan, ich hab seine kleine unschuldige Kinderseele zerstört, weil ich so egoistisch war ein zweites Kind zu bekommen!!!) und Wut (Wo ist sein Scheißproblem, er hat doch ALLES, wir stellen ihn doch absichtlich noch viel mehr in den Mittelpunkt, warum benimmt er sich bloß so blöd?!). Ich muss aber auch zugeben, dass sich meine Beziehung zu dem Großen durch die Geburt des Kleinen enorm verändert hat, ohne dass ich es wollte...vor der Geburt des Kleinen war mein Großer ALLES für mich, ich hab es keine halbe Stunde ausgehalten ohne ihn ohne richtig Sehnsucht zu haben. Als der Kleine dann da war, war es irgendwie ganz komisch zwischen uns...ich kann es gar nicht genau beschreiben. Das Wickeln war auf einmal so komisch, ich hatte das Gefühl, er hat einen riiiiiieeeesen Hintern gegen das kleine Neugeborene, und so riiiiieeeesiiige Hände und plötzlich war er nicht mehr Nr. 1 für mich sondern nur noch die halbe Nr. 1. Das hat er natürlich auch irgendwie gemerkt, obwohl ich versucht habe, mir nichts anmerken zu lassen.
Normalisiert hat sich das Gott sei Dank (auch weil das Baby extrem pflegeleicht war und im Tragetuch nur so nebenher lief) innerhalb weniger Tage. Als mein Freund nach 14 Tagen Urlaub wieder arbeiten ging und der Alltag eintrat, war alles völlig normal, J. war L. gegenüber sehr liebevoll und aufmerksam.
Erst jetzt, wo der Kleine mit seinen 8,5 Monaten richtig aktiv am Familienleben teilnimmt, am Sofa lang läuft, auch mal Sachen wegnimmt, dem Großen auf Schritt und Tritt folgt, ist es schwieriger, da der Große den Kleinen erst jetzt als Konkurrenten wahrnimmt und erste Eifersuchtsanzeichen zeigt. Das hatten wir beim Minibaby gar nicht.
P.S.: Man neigt manchmal dazu, das große Kind nach der Geburt des kleinen Kindes erwachsener und reifer zu machen als es ist. Ich sage auch ganz oft zum Großen `Boah, mach das doch nicht, du bist doch schon groß und dann wird mir klar...er ist nicht groß, er ist auch noch klein!