Hallo,
habe mich hier neu angemeldet, da ich Rat brauche.
Ich werde bald 26 Jahre alt, habe einen 4 jährigen Sohn mit dem ich seit einiger Zeit in Therapie bin (Verhaltensauffälligkeiten, hohe motorische Unruhe usw). Seit kurzem ist noch dazu gekommen, dass bei ihm die "Bluterkrankheit" festgestellt wurde.
Wir müssen 3x wöchentlich nachmittags zur Therapie (Motopädie, Heilpädagogik und Ergotherapie).
Ich bin halbtags berufstätig schon seit dem 2. Geburtstag meines Sohnes. Auf der Arbeit bin ich sehr eingespannt, da wir schon seit längerem Personalmangel haben und mein Chef auch eher cholerisch veranlagt ist.
Lange Zeit war ich alleinerziehend, habe aber schon seit ein paar Jahren einen neuen Partner, der beruflich aber auch voll eingespannt ist und -natürlicherweise- auch erst abends nach Hause kommt.
Ich bin in den letzten Wochen an einen Punkt angekommen, wo ich das Gefühl habe, dass ich einfach nicht mehr "kann". Morgens zum Kindergarten hetzen weil ich pünktlich auf der Arbeit sein muss, mittags hole ich meinen Sohn ab, fahre mit ihm dann direkt weiter zur Therapie.
Mein Sohn braucht auch ansonsten sehr viel Aufmerksamkeit -ich bin jetzt mal so frei zu behaupten, dass er viel mehr Aufmerksamkeit braucht als ein "normales" Kind. Die Nachmittage (also auch nach den Therapien oder den therapiefreien Tagen) bin ich also auch immens eingespannt und beschäftige mich mit meinem Sohn.
Den Haushalt mache ich auch weitesgehend alleine (haben eine Doppelhaushälfte). Natürlich hilft mir mein Partner, aber auf Grund der beruflichen Belastung bleibt der große Part natürlich an mir hängen.
Abends wenn ich im Bett liege, bin ich immer nur froh, dass der Tag rum ist. Denke mit Schrecken an den nächsten Tag... alles ist immer so hektisch, beruflich bin ich zur Zeit wegen oben genanntem Problem auch immer sehr belastet und ich habe das Gefühl, dass ich ständig unter Strom stehe.
Mir ist oft zum Weinen zumute. Zärtlichkeit bei mir und meinem Partner läuft daher zur Zeit auf Sparflamme. Ich bin einfach nur froh, wenn ich abends mal für ein paar Minuten meine Ruhe habe. Mein Sohn schläft in letzter Zeit auch immer sehr schlecht und spät ein. Gestern dauerte es bis 21.30 Uhr bis er endlich eingeschlafen war (er ruft dann auch immer nach mir... weil er nicht einschlafen kann).
Gestern habe ich meinen Partner mal auf eine Kur für mich und meinen Sohn angesprochen. Er sagte, dass wenn er Arzt wäre, mir keine Kur gestatten würde. Es würde ja so viele schlimmere Fälle geben. Natürlich gibt es schlimmere Fälle, das weiß ich.
Habe manchmal das Gefühl, dass ich kurz vor einem Burn-Out stehe. Das meine Grenze erreicht ist. Aber wenn ich zu einem Arzt gehen würde, würde er mich bestimmt nicht ernst nehmen. Ich bin doch erst fast 26 - und dann schon Burn-Out? Und "nur" ein Teilzeit-Job? So sieht das jedenfalls auch mein Partner.
Ich weiß nicht, ob ich übertreibe. Vielleicht brauche ich auch einfach nur mal Urlaub.
Ich würde aber gerne eure Meinung mal dazu wissen! Was sagt ihr dazu? Übertreibe ich wirklich was eine Kur angeht? Bitte schreibt mir eure ehrlichen Antworten.
Vielen Dank.
"Teppichboden"