Hallo ihr da draußen,
ich brauche dringend einen Rat und hoffe, dass ich schaffe, mich kurz zu halten.
Ich habe vor 10,5 Monaten einen gesunden, sehr süßen Jungen entbunden. Die Geburt wurde eingeleitet und nach ca 6,5 Std. kam er dann spontan, mit Hilfe einer Saugglocke zur Welt. Die Schwangerschaft verlief, bis auf ein paar Wehwehchen, normal. Allerdings hatte ich während dieser Zeit schon Stimmungsschwankungen und war sehr weinerlich. Nach der Entbindung, am Tag der Heimkehr, ging es dann richtig los. Ich war täglich nur am weinen. Fühlte mich überfordert mit der Situation. Wolllte nicht raus und nicht so viele Menschen um mich haben usw. Habe das der Hebi erzählt und die meinte, dass wäre normal. Ich hoffte, dass es sich eines Tages geben würde und tatsächlich, es wurde auch besser. Heute, 10 Monate später, kann ich sagen, dass ich mich gut um meinen Sohn kümmern kann, aber irgendwie fehlt mir dieses Gefühl, der vollkommenen Mutterschaft. Ich bin in schwierigen Situationen oft überfordert und fühle mich alleine. Ich habe niemanden, der mir das Kind mal abnehmen kann bzw kann es auch selber schlecht in andere Hände geben. Ich misstraue fremden Menschen und dennoch vermisse oft mein altes Leben. Ich leide unter Stimmungsschwankungen, die ich dann an meinem Freund auslasse. Ich habe auch viele Probleme aus der Vergangenheit / Gegenwart, die mit meiner Familie zu tun haben. Meine Mutter ist eine Katastrophe. Zum zweiten mal geschieden, essgestört und dem Jungendwahn verfallen. Benimmt sich wie ein Teenager. Kann nicht mit Geld umgehen. Dann hat sie seit Jahren ein Verhältins mit einem verheiratetem Mann, der ihr nicht gut tun und der es nicht ehrlich mit ihr meint. Sie würde alles für ihn aufgeben, selbst uns. So war sie schon immer. Das belastet mich auch so sehr. Ich sage ihr oft meine Meinung, aber dann weint sie nur und meint, ich wolle ihr nur Böses. Ich bin mittlerweile soweit, dass mir alles egal ist. Ich empfinde kaum Mitleid für meine Mutter oder irgendwen. Und dann gibt es wieder Situationen wo ich nur weine. Denke oft über den Tod nach. Was ist der Sinn des Lebens? Ich würde mir nichts antun, denke ich aber manchmal denke ich, was soll ich hier? Egal was ich anpacke, ich bin immer unglücklich. Das war phasenweise auch vor der Schangerschaft so und jetzt ist es wieder sehr schlimm. Ich möchte mir auch Hilfe suchen, habe aber Angst mich zu offenbaren oder nicht für voll genommen zu werden. In meiner Beziehung fühle ich mich auch nicht wohl. Mein Freund ist ein sehr ruhiger Typ und sehr geduldig. Und ich sabotiere alles. Ich denke, wenn ich nicht mit ihm zusammen wäre, würde ich mich nicht ständig über Kleinigkeiten aufregen und das wäre besser für mich und den kleinen. Ich denke, es kann nicht gut sein, wenn er mitbekommt, wie wir diskutieren. Ich bin auch der Meinung, mein Freund ist besser ohne mich dran. Er hatte vor mir schon eine Frau, die psychisch angeschlagen war. Er hat eine ruhigere Frau verdient aber wir passen irgendwie nicht zusammen. Das will er aber nicht wahr haben. Er liebt mich.
Tut mir Leid für den langen Text! Danke für's Lesen.