Ich bin hochsensibel...
Und unsere Tochter ist es auch, bei ihr liegt aber eine Paarung mit Asperger-Syndrom vor...
Sie hat als Baby viel geschrien, war schnell überreizt. Das hielt sich lange Zeit. Sie ist vor allem geräuschempfindlich, aber auch berührungsempfindlich. Mit anderen Kindern zusammenbringen war schwierig, weil sie sehr eigengesteuert war. Spielzeug hat sie sich immer wegnehmen lassen, Konfrontationen mit anderen Kindern vermieden, aber eben auch den Kontakt. Sie war ab ihrem 3. Lebensjahr bis sie in den Kindergarten kam in einer Spielgruppe ohne Eltern. Ich hab ein paar Mal dort ausgeholfen, wenn eine Erzieherin nicht konnte, und es war immer ein himmelweiter Unterschied, ob sie ohne mich dort war oder mit mir. Sie klammert sehr an mir, wenn ich weg bin weint sie viel, ist sehr empfindlich.
Sie ist jetzt mit 5 1/2 deutlich ausgeglichener, sagt, wenn etwas zu laut ist, zieht sich auch mal zurück, wenn ihr etwas zuviel ist. Es ist schwierig, weil sie eben sehr auf sich bedacht ist, man muss oft einen Mittelweg finden, indem man lange und intensiv mit ihr redet. Sie akzeptiert keine Grenzen, die sie nicht nachvollziehen kann. Aber sie ist im Vergleich zu früher schon ein komplett verändertes Kind. Ausgeglichener, fröhlicher, nicht mehr so zurückhaltend sondern mittlerweile deutlich offener (sie hatte schon früher Phasen, in denen sie zu wildfremden Leuten hin ist und sie vollgequatscht hat. Das hat dann eine Weile aufgehört.). Mutig war sie schon immer, aber sie kannte auch schon immer ihre Grenzen sehr genau.
Heute steht sie bei der kleinsten Kleinigkeit vor uns, baut sich auf und sagt, was sie denkt und fühlt.
Mir war immer das Wichtigste, ihre emotionale und soziale Seite zu stärken und zu fördern, und laut Kindergarten hat das wunderbar geklappt.