Oh mann...
Ich glaube, so einige hier sollten sich mal mit dem Thema Depressionen auseinander setzen, bevor sie in so einem Thread kommentieren...
JETZT zu sagen, tritt deinem Mann in den Hintern, reiss dich zusammen, das ist "Betrug" an der Solidargemeinschaft - das ist echt daneben. :bete:
Depression ist dadurch gekennzeichnet, dass man eben mit allem überfordert ist, ständig müde, kaputt, ausgelaugt, zu nichts in der Lage. In dem Zustand zwei Kinder zu versorgen ist - je nach Ausprägung der Depression - schon schwer machbar bis unmöglich. Dazu dann noch die Lebensumstellung (2. Kind), das Gefühl vom Partner im Stich gelassen zu werden, das Gefühl als Mutter und Frau zu versagen.
Dann sucht man sich Hilfe, bekommt eine Haushaltshilfe, hat ein schlechtes Gewissen deswegen, fragt in einem Forum nochmal nach - und wird prompt nieder gemacht. Helden hier, echt. Empathie sieht anders aus... (nicht bei allen, natürlich)
An die TE: Nutze jede Hilfe, die du bekommen kannst, um dich in den nächsten Wochen akut zu entlasten und für deine Kinder da sein zu können. Wenn es dir nicht gut, leiden über kurz oder lang nämlich auch deine Kinder.
Ich halte es derzeit für schlicht kaum möglich, unter den gegebenen Umständen den Konflikt mit deinem Mann "auf die Schnelle" zu lösen. Nichtsdestotrotz wirst du das Thema angehen müssen, denn was das gerade passiert ist auch ne enorme Verletzung - er lässt dich im Stich.
Versuche es in kleinen Schritten anzugehen. Eine Haushaltshilfe verschafft dir kurzfristig etwas Luft, um wieder klar denken zu können. Nutze die Zeit um dir zu überlegen, wie es weiter gehen soll: brauchst du therapeutische Unterstützung zwecks der Depressionen? Dann kümmer dich jetzt, es gibt lange Wartezeiten. Nimmst du Medikamente? Wenn Nein, such dir einen Facharzt und lass dich mal beraten, ob das zur Bewältigung des Alltags vorübergehend (und begleitend zur PT, nicht stattdessen!!) sinnvoll wäre.
Telefonieren und Termine ausmachen geht recht schnell!
Überprüfe deine Ansprüche bezüglich Haushalt: Wo kannst du Zeit einsparen, wenn die Hilfe wieder weg ist? Gibt es die Möglichkeit anderweitig entlastet zu werden (Grosseltern?)
Und überlege dir, wie du mit dem Verhalten deines Mannes umgehst. Willst du das einfach so stehen lassen? Dulden dass er dich nicht unterstützt, wenn du ihn brauchst? Was erwartest du von ihm und warum? Wenn du für dich in dem Punkt klarer bist und deinen Standpunkt gefunden hast, wirst du ihn deinem Mann gegenüber auch leichter vertreten können.
Wichtig ist, es anzugehen. Nicht gleich alles auf einmal, aber langsam und kontinuierlich und mit der nötigen Unterstützung.
Ich wünsche dir viel Kraft dafür!!!
Tiri