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Die Verklebung der Vorhaut bei einem Jungen ist etwas völlig normales und nicht behandlungsbedürftig.
Diese Verklebung bedeutet, dass die Eichelhaut und die innere Vorhaut noch aus einem Gewebe bestehen. Erst im Laufe der Jahre löst sich diese Verklebung auf und die Vorhaut wird beweglich. So lange diese Verwachsung - ähnlich eines Fingernagels im Nagelbett - besteht, kann sich darunter auch kein Smegma oder andere Verunreinigungen bilden. Es gibt also keinen Grund dafür, diese Verklebung vorzeitig zu lösen, ganz im Gegenteil.
Auch das frühzeitige Bewegen der Vorhaut ist schädlich, da sie bei den meisten Jungen in diesem Alter auch noch verengt ist, das nennt man "physiologische Phimose".
Wird die Vorhaut zurückgeschoben, kann das zarte Gewebe einreissen und vernarben. Diese Narben können zu einer Narbenphimose führen, und diese muss dann tatsächlich oft operiert werden, sprich die Vorhaut muss abgeschnitten werden.
Bitte lass die Finger von der Vorhaut des Kleinen, er - und nur er! - ist derjenige, der daran manipulieren darf, da er genau weiß, wann es weh tut und wie weit er gehen darf.
Im Grunde kannst Du das mit einer Blütenknospe vergleichen: Wann sie aufblüht, ist Sache der Natur. Man hilft da nicht künstlich nach oder weitet sie. Sie öffnet sich, wenn ihre Zeit gekommen ist.
Hier ist eine Broschüre des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, in der dieses Thema auch sehr gut erklärt wird:
http://www.kinderaerzte-im-netz.de/fileadmin/pdf/Broschueren\_Dr.\_B.\_Stier/Bvkj-com-0161\_Vorhautbrosch.pdf