Hilfe suchen und annehmen
Liebe Sternchenmama,
ich finde, das sind genug Gründe, um sich Hilfe zu holen: die verlorenen Babys, die Geburt, die völlig anders verlief als gedacht, die Stillschwierigkeiten, die fehlende Unterstützung und Verständnis vom Partner,...
Ich habe selbst mit Depressionen nach der Geburt zu kämpfen gehabt (trotz recht guter Geburt im Geburtshaus), das kann einfach jeden erwischen.H
Wichtig ist, dass man sich eingesteht, dass einem alles zuviel ist, man mehr Unterstützung braucht und dass es NICHT schlimm ist, wenn man nicht die glücklich strahlende Supermami ist. Es geht viel mehr Frauen so als man denkt, aber viele trauen sich nicht, es zu zeigen, darüber zu sprechen - das wäre auch der erste Schritt. Aus Angst, die anderen könnten sagen, dass man undankbar ist, sich zusammen reißen soll usw. Kannst Du mit einer guten Freunin über Deine Gefühle sprechen, eine, die es versteht und nicht wertet?
Wie ist Dein Kontakt zur Nachsorgehebamme? Kannst Du mir reden? Sie sollte das eigentlich kennen und Dir Hilfe anbieten können, auch über Adressen, an die Du Dich wenden kannst.
Das wäre auch wichtig bzw. einfach hilfreich: Gibt es bei Euch z.B. eine ev. oder kath. Lebensberatungsstelle? Die helfen meist schnell und konkret weiter. Wenn man tiefer gehen will, ist sicher ein guter Psychotherapeut/in der richige Weg, nur haben die oft Wartezeiten und man muss auch erst einmal die passende Person finden. ABER: das hat nichts mit "verrückt sein" oder "als Mutter unfähig sein" zu tun - diese Hilfe kann und sollte man annehmen, wenn es nicht weiter geht, man völlig verzweifelt ist - denn das belastet einfach auch die Mutter-Kind-Beziehung.
Weiterer TiPP: Die Internetseite von "Schatten und Licht" - google sie einfach mal, das ist informativ und man merkt, dass man das Problem nicht allein hat und auch keine Komplettmeise.
UND: ICh denke, Du machst es so gut wie Du es im Moment kannst, aber - Mutter sein ist wahrlich nicht einfach, nicht angeboren und anstengend, fordernd, eine komplette Umstellung des Lebens mit Verlust des alten Lebens, Schlafmangel, rund um die Uhr für ein kleines Wesen dasein - und auch, wenn man dieses Wesen liebt, gibt es diese Momente, wo man keine Gefühle mehr für es hat, weil alles zuviel ist - und dann versteht man sich selbst nicht mehr.
Also, trau Dich, REDE darüber und organsier Dir Unterstützung für Dich aber auch für das Kind, auch mal Auszeiten vom Kind, so wie es für Dich möglich ist. Ich drücke dir die Daumen und wünsche Dir alles Gute!