Das Thema hatten mein Mann und ich auch vor Kurzem.
Wir hätten gerne einen Hund, und er hätte am Liebsten einen vom Züchter. "Die sind ja gesund und so". Das ist ein Trugschluss. Das hab ich ihm auch versucht, zu erklären. Ich würde mich jetzt für einen (relativ) jungen Hund aus dem Tierheim oder einer anderen Notfall-Organisation entscheiden. Es gibt schon genug Tiere, die im Tierheim leiden, und da muss man nicht einen Haufen Geld hinblättern, um ein Tier zu sich zu holen.
Aus meiner Erfahrung (bei Katzen allerdings) heraus weiß ich, dass Tiere, die aus dem Tierheim geholt oder einer "Notsituation" gerettet werden ganz andere Charaktere haben.
Unsere kleinster Kater ist ein Findelkind. Ein sturer Bock, echt nervig manchmal. Aber nachdem er mal richtig krank war und furchtbare Schmerzen hatte, und wir ihm geholfen haben, ist er anders und richtig dankbar. Der 3. war aus dem Tierheim. Jeder hat uns immer um diesen Kater beneidet. Generell sind unsere drei sehr sehr dankbar. Sie schlafen immer bei uns im Bett, wenn es einem von uns schlecht geht sitzt der Älteste zur Stelle und weicht nicht von der Seite. Wenn wir weg waren und nach Hause kommen sitzen sie vor der Tür wie Hunde.
Auch meine Eltern haben ein paar Wildkatzen bei sich aufgenommen, dort war es das Gleiche. Sie hatten auch schon Zuchtkatzen und Zuchthunde... (Eine Perserkatze, sie wurde zwar 16, aber war doch sehr kostenintensiv, weil sie auf Grund einer Blutkrankheit kaum Immunsystem hatte und somit sehr schnell krank wurde)... Jetzt haben sie noch zwei Norwegische Waldkatzen aus einer Zucht: die eine ist ein Stangenspargel den man eh kaum zu Gesicht bekommt (immer versteckt), die andere ist das vierfache von der ersten (sind Geschwister), aber hat Leberprobleme. Sie sind jetzt 4 Jahre alt. Meine Eltern hatten auch die Mutter der beiden, aber sie starb mit gerade mal 4 Jahren.
Sie haben einen Langhaarschäferhund (Zuchttier), der schon tausende von Euro verschlungen hat, weil er eine schlimme Autoimmunerkrankung hat, die es schon notwendig gemacht hat, dass er Blutkonserven bekommen musste. Die Schäferhündin, die sie aus einer anderen Zucht haben, ist hochgradig gestört... Ein Angstpatient hoch zehn... Wenn jemand sie anschaut fängt sie an im Kreis zu rennen... Die Hündin hätte anfangs eigentlich nen Haufen Geld gekostet, sie hatten sie erst nur zur Pflege... Ihr Verhalten ist aber so schlimm, dass die Züchterin sie zum Schluss sogar quasi verschenkt hätte. Das wollten meine Eltern aber nicht...
Eine Garantie, dass das Tier gesund ist, hat man ja nie. Und im Tierheim hat man so viele Möglichkeiten, das Tier vorher kennen zu lernen, ob es zu einem passt... Klar, bei Züchtern ja auch... Aber ich würde nicht mehr soviel Geld ausgeben...