Hallo Zusammen,
ich habe gedacht ich Frage mal hier, weil hier einfach sehr viele Mamis mit noch mehr Erfahrung durch eigene Kinder vertreten sind.
Unser Kind (1,5) hat einen unglaublichen Sturkopf. Normal, Trotzphase, werden jetzt viele sagen. Aber es ist wirklich extrem.
Solange es sich beschäftigen darf mit was es möchte, ist die Welt in Ordnung. Aber wehe wir möchten ein Puzzle machen, Bausteine bauen oder ähnliches und möchten es zusammen macht, tickt es regelrecht aus. Die Holzpuzzleteile ( Tierform) werden vielleicht noch angeschaut, aber wenn ich nur auf das Brett zeige und sage: komm wir legen den Hund da rein... Fliegen schon die Teile in hohem Bogen, es wird geschrien als würde ich misshandeln , mit dem Kopf auf den Boden geschlagen , nach mir getreten usw.
Ähnlich verhält es sich bei anderen Spielen bzw Spielsachen. Es wird nicht mal probiert, sondern sofort getobt wie verrückt.
Ich habe unseren Kinderarzt mal darauf angesprochen und er meinte, dass es möglich wäre, dass das Vertrauen in eigene Fähigkeiten fehlt und wenn sich ein Kind nichts zutraut, dann reagiert es so und haut lieber alles in die Ecke, als es überhaupt mal zu probieren. Wir sollen doch einfach die Hand nehmen und es gemeinsam probieren , so dass ein Erfolgserlebnis da ist und es auch sieht, wie es geht, dass es nicht schwer ist usw.
Leichter gesagt, als getan. Wenn ich mit der sogenannten Handführung arbeite und zeigen will, wie es funktioniert, auch für alles lobe, was wir gemacht haben, wird noch mehr getobt, geschrien, geheult... Als täte ich so Hand brechen etc. Also ließen wir es wieder sein.
Nun haben wir seit kurzem Physiotherapie über die Frühförderstelle , die Dame ist Physiotherapeutin und Heilpädagogin und meint, das wären reine Machtkämpfe, wir hätten schon viel zu oft nachgegeben: Hand nehmen, gemeinsam das Spiel beenden, auch gegen Widerstand. Ein Kind muss durchaus lernen, dass es nicht nur nach seinem Kopf geht. Das Verhalten würde auf lange Sicht dazu führen, dass unser Kind die wichtige Phase des Probierens überspringt und immer gleich die Flinte ins Korn schmeißt. Außerdem käme es so immer mit seinem Willen durch. Wir sollen daheim ruhig mal angeleitete Spielsituationen schaffen, in denen gespielt werden muss, ggf mit Handführung, aber nicht einfach wegen Trotz abbrechen.
Was meint ihr dazu?
Ich kann euch sagen, dass es in der Theorie definitiv leichter ist, als in der Praxis, versucht mal mit einem zornigen , tobenden Kind mit Handführung ein Puzzle zu beenden oder zwei Duplosteine ineinander zu stecken ;)
Wie verhalten eure Kinder sich?
Lasst ihr sie daheim ausschließlich frei spielen? Bisher war ich eigentlich ganz froh, wenn es so war bzw habe ich halt das mitgespielt, was gerade interessant war.
Aber die Dame meinte, dass spätestens in der Krippe ( in 9 Monaten soweit) eine Kooperationsbereitschaft da sein muss und es mit diesem Verhalten riesige Probleme geben wird.
Ich bin gerade hin- und hergerissen. Haben wir zuoft/ immer nachgegeben und unser Kins verzogen?
Ist es ein alterstypischer Sturkopf?
Bin auf eure Meinungen gespannt?