Als wir vor einem Jahr umgezogen sind,
war mein Sohn 2 1/2.
Er gehört zu den "Ganz oder gar nicht"-Menschen. Halbe Sachen, Ausnahmen, langsame Gewöhnung, etc. sind für ihn die pure Katastrophe. Deswegen ziehten wir bei ihm einen ganz klaren Strich. Vor Umzug war er nicht im neuen Haus und nach dem Umzug nicht mehr im alten. Das Hin- und Her hätte ihn nur verwirrt.
Etwa vier Monate lang vor Umzug redeten wir viel mit ihm darüber und ich las ihm ständig entsprechende Kinderbücher vor. So konnte er in etwa einordnen was da passiert. Er half mir beim Kisten packen und auch beim Auspacken.
Insgesamt war es für ihn die richtige Vorgehensweise. Er gewöhnte sich schnell an das neue Haus und war sehr stolz auf sein jetzt größeres Zimmer, in dem er besser spielen kann (riesige Eisenbahnstrecken auslegen, etc.).
Ganz spurlos ging es aber auch an ihm nicht vorbei. Er schlief dann wieder in unserem Bett (vorher schlief er in seinem Zimmer) und er brauchte wieder eine Windel. Beides war für mich ok. Und ich gab ihm ganz viel Nähe und Geborgenheit.
Man merkte deutlich je gestresster wir vom Umzug waren, und je mehr wir rumwerkelten, desto gestresster war auch er. Und das ist irgendwo auch logisch. Wir fingen dann an Ruheinseln in den Tag einzubauen. Auch wenn man möglichst schnell alles aufgebaut und hingestellt haben will, war es dann doch wichtig und auch richtig mal nichts zu machen und nur für das Kind da zu sein. Nach einigen Wochen liebte er das neue Haus und wollte teils gar nicht mehr raus. Mittlerweile schläft er auch seit ein paar Wochen wieder von sich aus im Kinderzimmer.
Mein Tipp: Schenk ihm viel Aufmerksamkeit und lass ihn bei dir schlafen. Auch wenn es die alte Umgebung ist, so sind die Räume in denen er jetzt lebt und auch schlafen soll, fremd. Zudem verbindet er die Wohnsituation als Stress. Er braucht jetzt deine Nähe und deine Aufmerksamkeit um anzukommen, um die Räume mit positiven Assoziationen zu füllen. Du bist für ihn die Konstante. Er hängt sich jetzt an dich. Lass ihn nicht alleine schlafen und widme dich ihm und seinen Bedürfnissen. Dann fühlt er sich im neuen Zuhause sicherlich auch bald wohl.