Das ist ein hochinteressanter Thread
Würde auch gern meine Erfajrung posten.
Bin in Bayern aufgewachsen und dort war es nicht unüblich, dass Frau ganz zuhause war.
Mein Mann und ich waren beide auf uns allein gestellt, auch wenn meine Mutter immer da war.
Es machte z.B. nie jemand mit mir Hausaufgaben, nie sorgte jemand dafür, dass meine Zähne geputzt waren, ich auch nur glücklich war...
Schwimmen, Uhr lesen, ich musste mir alles selber beibringen.
Ich durfte mir oft anhören:"du hast das schönste Leben! Mir geht es so schlecht!"
Meine Mutter war nur am Jammern, sie ist psychisch krank. Auch wenn sie physisch immer da war, ließ sie mich im Stich.
Noch heute kann ich sie kaum ertragen. Sie schiebt alles Elend der Welt auf fehlendem Glauben an Gott, was tierisch nervt.
Typisch z.B. auch ihr Spruch:"Kinder machen einen kaputt,"
Danke, warum hat sie welche gekriegt.
Meine Schwiemu ist das Gegenteil. Bei ihr drehte sich alles immer nur um Geschäft und Karriere.
Sie kann es nicht verstehen, dass ich z.B. bei Kindern daheim bin und es genieße, sie zu umsorgen.
Mein Mann kam kurz nach Geburt zu Oma und wurde erst abends wiedert angeholt. Er bekam selten Spielzeug, nur Praktisches. Er musste immer tadellos aussehen und hatte lauter Designersachen, allerdings nie, was er sich wirklich wünschte.
Ich darf es insofern ausbaden, als dass er diesbezüglich unsere Kinder überhäuft.
Mit 7 Jahren kam er mehrere Wochen in ein Erholungslager. Ich fand eine Postkarte aus der Zeit, in der er an seine Mama schrieb, er wolle heim. Abgeholt wurde er nicht.
Mit 2 wachte er allein im Bett auf und ging zu Nachbarn, da Eltern noch kurz feiern waren.
Wir haben beide einen "Treffer" aus unserer Kindheit, würde ich sagen. Bei ihm spüre ich oft Distanz und Gefühlskälte.
Sorry fürs Auskotzen, wollte eigentlich keinen Egothread draus machen, aber irgendwie reißt es Wunden auf..