Willkommen im Leben ;-)
... was für uns grob, hinterlistig und böswillig erscheinen mag, ist ganz normaler Kinderalltag - meist absolut nicht in böser Absicht, sondern eine Art das Leben kennen zu LERNEN.
Vermutlich war das die erste Situation, in der deine kleine Maus die Erfahrung machen musste, dass ihr jemand das Spielzeug weg nimmt und sie dann auch noch auf den Hosenboden plumpst. Es wird aber nicht das letzte Mal sein und vor allen Dingen wird sich bis in 1,2 Jahren das Blatt wandeln und SIE wird es sein, die kleineren Kindern die Schaufel, das Sandförmchen, den Ball oder sonst was weg nimmt ;-) ;-)
Ich kann deinen ersten Unmut natürlich verstehen, wie du allerdings das andere Kind beschreibst ("dieses blöde Balg") und einem 2,5 bis 3 jährigen "volle Absicht" unterstellst, deine Tochter so zu schubsen, dass sie auf den Hintern fällt, finde ich beleidigend und absolut nicht ok.
Das geht gar nicht :NON: :NON:
Die "feine englische Art", die du offensichtlich bei Kleinkindern voraussetzt, ist dein Verhalten an dieser Stelle wirklich auch nicht......
Ich denke mal, dass deine Tochter mit 10 Monaten noch nicht wirklich sicher stehen kann - evt. ist sie durch das Wegnehmen der Trauben auch etwas erschrocken, wurde dadurch im Stehen etwas instabil, der Junge hat sie nur leicht berührt und sie hat deshalb das Gleichgewicht verloren und ist auf den Hintern geplumst ???
Dem größeren Kind zu erklären, dass das kleine Kind oder Baby (ist sie ja eigentlich auch nicht mehr) nicht erschrecken oder schubsen sollte, ist ok - das kann aber in einem ruhigen Ton geschehen.
An Schulter zu ziehen (oder am T-Shirt, wie du dann zurück ruderst) und offensichtlich so laut zu schimpfen, dass die Mutter des Kindes, die sich zu dem Zeitpunkt unterhalten hat, also eigentlich abgelenkt war, dein Schimpfen trotzdem hört (!!), finde ich grenzwertig.
Würde mein Sohn so angegangen werden, weiß ich nicht, ob ICH mich bei der Mutter des kleineren Kindes entschuldigt hätte :?: :?: :!!!: Sie hat sich ja nicht einen Deut besser verhalten - größer gegen kleiner ....
Das sind normale Situationen, und ich versuche mich an den Grundsatz zu halten "so lange sie sich nicht die Köppe einhauen, geh ich nicht dazwischen". Natürlich wurde meinem Sohn (inzwischen 3,5 Jahre) als er kleiner war auch oft sein Spielzeug weggenommen. Ich hab zu ihm gesagt, er darf "nein" sagen, wenn es sein Spielzeug ist. Oder er darf es sich wieder holen. Oder ich habe ihm etwas anderes zum Spielen angeboten. Und wenn er mal geschubst wurde, habe ich zu dem jeweiligen Kind gesagt "du, er ist noch ziemlich klein, und du schon viel größer. Kannst du bitte etwas aufpassen ?" und damit habe ich eigentlich recht gute Erfahrungen gemacht. Nur einmal, als er wiederholt von einem Mädchen, vom Aufgang zur Rutsche gestossen wurde und die ihm mit den Schuhen auf die Hände getreten war, obwohl sie sah, dass seine Hände unter ihren Schuhen waren - da hab ich dann auch gesagt, dass ich das nicht gut finde, was sie da macht. Dass es ihm wehtut - und sie es sicher auch nicht gut fände, wenn ein größeres Kind sie so ärgern würde. Und dass ich möchte, dass sie damit aufhört. Freundlich, aber bestimmt.
Natürlich ist deine Maus dein Ein und Alles und du möchtest natürlich, dass ihr nichts weggenommen wird und dass sie keine Erfahrungen macht. Aber vieles gehört zum Großwerden einfach dazu. Und du wirst nicht immer da sein können, um sie zu verteidigen und den "Gegner" am Schlafittchen packen können ....
Es ist anfangs schwer - aber man kann es lernen, wenn es natürlich immer wieder Situationen geben wird, in denen du dich beherrschen werden musst. Und irgendwann ist es wie schon erwähnt umgekehrt: deine Maus wird diejenige sein, die sich Spielzeug anderer ungefragt nimmt, oder mal ein kleineres Kind umrempelt.
Ich wünsche dir, dass diese Mutter deine Tochter dann nicht auch als "blödes Balg" tituliert ... das finde ich wirklich sehr traurig, denn es ist respektlos und verletzend.
Alles Gute für dich.
Liebe Grüße,
Friederike