Ich muss mich mal so richtig auskotzen, weil ich hier langsam echt die Wände hochgehe.
Mein Vater war als wir klein waren alles andere als ein guter Vater. Er war im Prinzip nicht da und wenn doch, dann hat er uns Kinder gekonnt ignoriert. Als meine Mutter arbeiten wollte und er das nicht wollte, hat er uns eben in der Zeit die er auf uns achten sollte nicht gefüttert oder gewickelt, so dass wir schön krank geworden sind. So ist Mama zuhause geblieben und Papa hatte seinen Willen.
Nun hab ich meine erste Tochter bekommen und plötzlich ist Opa der Familienmensch per se. Das drückt er am besten aus in : Meckern!
Ich würde falsch füttern! Immer nur Milch ist nicht gut und Kinder sollten in dem Alter (Meine Tochter ist jetzt 9 Wochen alt) am besten Suppe oder Kuhmilch bekommen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Diese ganze Muttermilch ist schlecht fürs Kind, wenn ich ihr nichts anderes zufüttere, dann wird ihr laut Opa der gesamte Mund weggammeln, weil sich dann Schimmel bildet.
Neulich waren meine Eltern zu Besuch und ich musste tatsächlich in der Zeit pinkeln. Also gab ich meiner Ma die Kleine in die Hand und sagte, ich bin kurz auf Klo.
Die kleine wacht auf, sieht Mama ist nicht da und schreit. Sofort rennt mein Vater los und fängt an gegen die Tür zu bollern, dass ich sofort raus kommen muss und was für ne Mutter ich sei blablabla.
Der Hund ist ihm auch ein Dorn im Auge. Der Hund sieht seine Aufgabe darin, dass Baby zu beschützen. Nähert sich nun Opa wild polternd dem schlafenden Baby, dann knurrt und bellt der Hund Opa an und lässt ihn nicht ans Kind. Opa sieht einen Beweis darin, dass der Hund plant (!) das Kind zu fressen.
Opa hat mal gelernt, dass Babys am besten im Bettchen aufgehoben sind. Umgeben von einer Phalanx von Kuscheltieren und auf dem Bauch. Nun machen wir gleich mehrere Kardinalssünden:
Mein Baby schläft auf dem Rücken
Keine Kuscheltiere im Babybett UND (das Schlimmste)
ich hab sie ständig auf dem Arm. Laut Opa darf man Babys nicht tragen, die müssen flach auf dem Rücken liegen. Jedes Mal wenn er sieht, wie ich sie trage, meckert er rum, wir streiten, die kleine weint und er sieht darin eine Bestätigung, dass sie krasse Schmerzen hat.
Opa hat irgendwo mal aufgeschnappt, dass es Kinder abhärtet, wenn man sie mit Urin abreibt. (Gott sei Dank, hat er mit meiner Erziehung nichts zu tun gehabt) Das Schlimme ist nun, dass ich mich weigere mein Kind mit einem in Urin getunkten Lappen abzureiben. Wenn ich sie lieben würde, wäre mir mein Stolz nicht so wichtig ...
Opa weiss, wie empfindlich son Kinderimmunsystem ist. Deswegen ist es unmöglich, dass ich mit meiner Tochter schon draußen war. Jeder weiss doch, dass Kinder in den ersten 6 Monaten das Haus nicht verlassen dürfen (also urin hui und frische Luft pfui??!)
Meine Tochter wird per se falsch gewickelt, gefüttert, gehalten, schläft falsch, weil ich ihr keine Disziplin beibringe, macht sie die falschen Geräusche (jaja, die 9 Wochen alten Rebellen.....), sie ist immer falsch angezogen und und und
Das ist nur ein kleiner Auszug und ich könnte ausrasten! Immer wenn ich meine Mutter besuche, wieselt er um mich und die kleine rum und meckert meckert meckert. Er ruft auch zwischendrin an, um zu meckern. Meine Mutter besuchen, wenn er nicht da ist, klappt nicht. Die wohnen relativ weit weg und mal eben so hin während er arbeitet, lohnt nicht. Aber wenn das so weiter geht und er in einer Tour an allem rumnölt, gibts für Opa bald kein Enkel mehr, weil ich mich dann einfach weigern werde, hin zu fahren.
Ich denke, er merkt grade, dass er alt wird und für die Karriere n Ticken zu viel geopfert hat ( wie gesagt, er war eben nicht da und wenn, dann war er auch kein Freund von gewaltfreier Erziehung). Eben genau deswegen ist mein Verhätnis zu ihm eh schon .... schlecht. Wenn er nun noch denkt, mich kritisieren zu dürfen, möchte ich ausrasten und ihn im Keller einsperren und den Schlüssel weg werfen, zumindest bis ich wieder außer Reichweite bin.