Du bist besorgt und willst ihm helfen,
aber das kann er nur noch selbst! Es wird nichts bringen, wenn Du ihn zwingst, mit Dir zur Suchtberatungsstelle zu gehen, er wird da raus gehen und spaetestens dann, wenn Du um die Ecke bist und ihn nicht mehr sehen kannst, wird er sich das Zeug wieder reinziehen!
Es klingt hart, aber Du kannst nur noch eines tun und zwar Dich zurueckziehen, ihn sein Ding machen lassen und darauf hoffen, dass er es noch rechtzeitig schafft, die Reißleine zu ziehen. Du kannst ihm das ja auch so sagen: Dass Du nun akzeptieren wirst, dass das die Form und Art des Lebens ist, die er gewaehlt, dass Du damit aber nichts mehr zu tun haben moechtest. Dass Du jederzeit fuer ihn da bist und er auf Dich zaehlen kann, sobald er clean ist und eine Langzeittherapie macht und zwar nur dann! So wuerde ich das sagen und dann wuerde ich gehen!
Ich weiß aus Erfahrung, dass es ein verdammter langer Prozess ist, bis man endlich anerkennt, dass man krank ist und professionelle Hilfe braucht! Dazu Bedarf es in den meisten Faellen eine Vielzahl an Entzuegen, Rueckfaellen, Menschen, die man enttaeuscht, weil nur noch die Sucht zaehlt. Da muss man ganz tief fallen und beinahe alles verlieren! Da muss der Moment kommen, in dem man dem Tod ins Auge schaut, um zu erkennen, dass es an der Zeit ist zu kaempfen, sich fuer das Leben zu entscheiden und gegen die Sucht!!!
Ich wuensche Deinem Bruder alles Gute und Dir viel Kraft!