ICh kann dir nicht aus gleicher Sicht antworten,
aber ich habe eine Tochter, bei der sich der Vater ähnlich verhalten hat. Also kein Kontakt gesucht, bei Kontaktsuche abgeblockt, etc.
Für meinen Teil kann ich dich aber nur unterstützen. Also zum einen aus Sicht der Mutter, die zwar auch irgendwo Verletzungen erhalten hat, aber kapieren muss, dass es nicht um sie geht, sondern darum, dass die Tochter ihren Vater kennenlernt und dieses Kennenlernen eben nichts mit der Beziehung "Mutter-Tochter" zu tun hat, wenn erstere immer ehrlich zur anderen war, uns einfach auch ihre Verletzngen hintenan stellen muss, wenn um das Kind geht...
Zum anderen aus der Sicht einer Tochter einer Mutter, die nie ihren Vater kennengelernt hat, dessen Bild immer verfälscht wurde: Meine Mutter hat mich immer gemahnt, offen zu meinem Kind zu sein, ihn ihr nicht vorzuenthalten, weil sie selbst so sehr darunter litt. Ich konnte nichts dafür, dass er sich bisher immer geweigert hat. Ich hab mich wirklich bemüht. Aber ich wünsche meiner Tochter, dass irgendwann für beide der Moment gekommen ist, dass sie sich kennenlernen. Sie soll ihm nicht hinterherrennen müssen, er soll für sie aber auch nicht ganz ohne Belang sein. Ich wünsche mir, dass der Moment, in dem sie wissen will, wer er ist, mit dem Moment zusammen trifft, indem er wissen will, was aus seiner Tochter geworden ist bzw. er eben offen damit umgehen kann. AUch mein Mann, der für sie da ist, seit sie 3 Monate alt ist (sie wird bald 16) wünscht es ihr und uns allen so.
Ich drück dir die Daumen, dass deine Kontaktaufnahme positiv verläuft. Zu verlieren hast du nichts, außer eine kleine Hoffnung! Und selbst wenn er sich als Arsch offenbart: Irgendwas war da mal... sonst wäre da nie was gelaufen zwischen ihm und deiner Mutter, sonst säße der Stachel nicht so tief bei ihr.
Es ist eine herbe Situation und ich fühle mit dir, wenn auch aus anderer Sicht und eben nicht involviert.
Es ist eigentlich nicht am Kind, den Eltern zu vergeben, aber manchmal wird das verlangt... und manchmal ist man erwachsener als diese und kann das zu einem gewissen Teil.
Ich halte es für wichtig, seinen biologischen Vater zu kennen, selbst wenn man nachher mit "was für ein Ar.sch!" abschließt. Alles ist besser als ein "Ich weiß nicht..."
Und vielleicht entpuppt er sich nicht als Volltrottel, sondern nur als Opfer der Umstände und deine Mutter irgendwo auch.... Hauptsache wir nachfolgenden Generationen machen es "besser".....