Bewegung im Alltag
Sport ist schön und gut. Aber mit einer Sporteinheit hast Du von den Kalorien her gar nicht so viel erreicht. Das ist mehr eine langfristige Anlage: Muskeln verbrauchen schon ohne etwas zu tun Energie. Der Sport wirkt sich also zwei Mal aus: Ein Mal im akuten Training und dann eben langfristig. Wenn Du eine Stunde Durchschnittssport (also normaler Umfang für Untrainierte) machst, hast Du noch nicht mal eine Tafel Schokolade drin - also auch noch nicht mal 100g abgenommen. Klingt total demotivierend. Aber der langfristige Effekt ist auch der viel wichtigere beim Sport. Für den schnellen Erfolg brauchst Du eine andere Zutat.
Ernährungsumstellung ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Bewegung im Alltag. Häufiger mal zu Fuß gehen oder das Rad nehmen und das Auto stehen lassen. Das geht auch mit Kind(ern) sehr gut. Ich mache seit Jahresbeginn bewusst bewegungsreicheren Alltag. Ärzte emüfehlen 10.000 Schritte am Tag. Das ist echt ne Menge! Ich habe mir eine Schrittzähler-App aufs Handy gepackt und musste feststellen, dass es bei mir vielleicht 3-4.000 waren. Also bin ich den Punkt angegangen. 10.000 schaffe ich jetzt nicht jeden Tag, aber oft. Unter 6.000 bin ich nur noch selten, meistens zwischen 7 und 8.000. Und das merke ich auch an den Kilos!
Ich mache mehr Erledigungen zu Fuß oder mit dem Rad. Zum Rathaus, Reisepass für den kleinen beantragen. Zur Drogerie für eine Flasche Shampoo. Zur Post. Oder ich gehe zu den Ärzten hin um Termine auszumachen statt anzurufen. Klar, vom Zeitmanagement ist das nicht gut für jede Kleinigkeit loszugehen. Eine große Runde mit dem Auto und alles abhaken ist da effektiver. Aber ich habe die Zeit ja mit den Kindern. So haben wir ein Ziel, etwas zu tun. Wir beschäftigen uns miteinander. Der Große kann Laufrad fahren und ist glücklich. Der kleine läuft ein Stück mit und sitzt dann im Wagen. Wir unterhalten uns, haben unterwegs Zeit um uns Bagger, Busse und Müllautos anzusehen. Unser Alltag ist auch viel weniger stressig geworden. Anfangs hat es mich Überwindung gekostet, es auch bei schlechterem Wetter so zu machen. Aber inzwischen bin ich genau bei schlechtem Wetter mehr in der Stadt unterwegs. Bei gutem Wetter der Garten oder der Spielplatz (da ist dann auch was los). Bei Regen ist der Spielplatz ausgestorben und auch wenn es den Kindern nichts ausmacht, ich finde es ungemütlich auf nassen Bänken oder im feuchten Sand. Aber einkaufen gehen kann man trotzdem ganz gut - so lange es nicht schüttet und windet gleichzeitig.
Mein Schrittzähler ist mein bester Motivator den ich je hatte. Immer ein bisschen im Hinterkopf "Hintern hoch, sonst hast Du in der Statistik da so einen faulen Tag drin, sieht doch doof aus."