Ich unterrichte
selbst ev. Religion an einer GS. Ich halte 2h für absolut gut, nicht zuletzt, weil Grundschüler noch mehr Zeit benötigen, um in ein Thema einzusteigen. Bei uns wird es grundsätzlich in einer Doppelstunde unterrichtet. Wenn ich in der ersten Stunde eine anständige Begrüßungsrunde machen möchte, mit den Kids unser Ritual (Lied singen) mache und dann einen guten Einstieg in das Thema und die Stunde, sind 30 Minuten schon vorbei. Nicht zu vergessen, dass die kinder meist einen Raum-und Lehrerwechsel haben. Wenn ich dann mit dem Thema erst in der nächsten Woche weitermache, haben die Kids es schon nicht mehr parat. Das zum organisatorischen.
Religionsunterricht ist in vielerlei Hinsicht ja auch Gesellschaftskunde, Ethik etc. Ich habe die Erfahrung, dass die Kinder den Unterricht genießen. Da ist Zeit zum Reden, austauschen, für Gemeinschaft. ...alles was in den Regelfächern oft kurz gehalten wird. Jetzt in der dritten Klasse kann ich das Thema "andere Religionen z.b. Islam" vorziehen, weil die Kinder von zuhause aktuelle Themen mitbekommen. In einer ersten Klasse halte ich das allerdings für zu früh und finde es absolut richtig am laufenden Thema zu bleiben. Wenn Kinder später mitdenken und mitdiskutieren wollen, halte ich die nötigen Grundlagen für absolut notwendig. Das beginnt in einer ersten Klasse. Viele denken, es wird lediglich über unser christliches Gottesbild und Jesus gesprochen, gebetet etc. Das ist ja so nicht richtig und auch der Bildungsplan hat sich dahingehend deutlich geöffnet. Themen wie:Verantwortung, Angst, Tod und Trauer usw. finden im Religionsunterricht einen Platz. Das sind Themen, die alle Menschen betreffen und für die Kinder bietet sich hier ein Rahmen darüber nachzudenken, zu sprechen und Erfahrungen zu machen. Ich halte 2 Stunden für diese wichtigen Themen und Erfahrungen für absolut gerechtfertigt.
Lg manguuu