Daphne, ich stimme Dir zu. Ich denke, eines der schlimmsten Dinge für unseren Körper ist Stress.
Ich mag ganz gerne das Bild vom menschlichen Körper als "Kriegsschiff". Jede einzelne Person (Zelle) auf diesem Schiff (im Körper) hat ihre Aufgabe. Da gibt es die "Putzcrew", die "Kochcrew", die "Verteidigungscrew", etc. Und wirklich jeder einzelne hat seinen Part. Und wie ist das nun im "Angriffsfall"? Da wird abgezogen, zur Verteidigung, wo es nur geht. Und dabei bleiben dann andere Dinge mangels Priorität erstmal liegen. Den Angriffsfall setz ich jetzt mal einfach als "Stress". Und wenn da jetzt das Signal "Stress" kommt, dann denke ich oft, ist eben das das Signal, dass die gesamte Crew im Körper dorthin abgezogen wird, woher das Alarmsignal kommt. Auch da bleiben dann andere Dinge auf der Strecke, und so wird eben das System an anderer Stelle angreifbar. Und wenn dann der Alarm vorüber ist... Dann stelle ich mir das halt so vor, dass da an mancher Stelle dann vielleicht auch mal falscher Eifer entsteht.
Ich finde Lana bringt sehr oft sehr unpassende Kommentare. Das Thema Krebs ihres Freundes da reinzubringen war von krautundruebe ja überhaupt nicht so gemeint, wie es hier wiedergegeben wird. Und auch bei laluu hab ich das nie so verstanden. Ich hab es lediglich so verstanden (auch nach x mal lesen nach all den empörten Kommentaren hier), dass man manchmal eben das gleiche unsoziale Verhalten vor den Bug geschossen bekommt wie man eben selbst austeilt. Und nicht so, dass irgendwer "Schuld" am Krebs oder anderen Krankheiten von Familienmitgliedern ist.
Ich kann allerdings auch ihre Aussage, dass es manchmal diejenigen trifft, die einem am nächsten sind, insofern verstehen, dass die Menschen, die umgeben sind von bösartigen Menschen, auch mehr unter Stress stehen und daher vllt. auch anfälliger sind für Krankheiten jeglicher Art. Wobei ich auch denke, dass "bösartige" Menschen später eben ihr eigenes Kreuz zu tragen haben.
Ich mag allerdings auch das Wort "Schuld" gar nicht. Eher Verantwortung. Und die trägt jeder. Für sich selbst, für sein Umfeld. Es gibt nicht für alles einen Schuldigen. Manches passiert, für uns Menschen und unseren Verstand eben nicht immer greifbar, manchmal fies wirkend.
Ich bin fest davon überzeugt, dass Kinder, die in schwierigem Umfeld aufwachsen, es eben auch schwieriger haben. Dass Kinder, die in der Schwangerschaft viel mütterlichem Stress ausgesetzt sind eben auch im wirklichen Leben viel "empfänglicher" und weniger resilient sind. Aber auch das ist niemandes Schuld.
Im Übrigen bin ich Mutter eines Mädchens mit Asperger Syndrom. Ich kann die TE gut verstehen, und finde da so manchen Kommentar unterirdisch ("Hol Dir halt Hilfe!" <- Das ist so einfach nicht, die Wartezeiten sind teilweise ewig; die Leute müssen auch die Richtigen sein; der Diagnose-Katalog hat sich verändert). Es ist ja nach wie vor fraglich, was es mit dem Autismus Spektrum auf sich hat. Woher es kommt, ob es vererbt ist, ob es einfach so passiert. Ich habe damals um eine Vorstellung in der Ambulanz für Autismus im Erwachsenenalter gebeten, für mich selbst, weil ich die erbliche Komponente zumindest meinerseits ansatzweise abgeklärt haben wollte.
Ich habe das "Glück", dass meine Tochter zwar einen Pflegegrad hat (Pflegegrad 2 und einen SBA mit 50% und Merkzeichen H), bisher aber weitestgehend gut aufgestellt ist. SPZ, Kinderarzt, die stehen alle auf "Abruf", falls es zur Eskalation kommt. Aber derzeit habe ich entschieden, sie so zu akzeptieren, wie sie ist (was bei ihr tatsächlich leichter fällt, denn bei ihr ist lediglich die emotionale Entwicklung und ein bisschen Motorik hintendran, und nicht so wie bei der TE). ABER ohne die richtige Unterstützung (Mann, Ärzte, Therapeuten) hätten wir diesen Punkt gar nicht erreicht.
Und ich habe eines täglich vor Augen: Ein Kind, dessen Schwangerschaft geprägt war von "Das Kind schafft das nicht", "Das Kind ist entwicklungsverzögert", "Das Kind ist zu klein"... Untersuchungen im Wochentakt, die mir zeitweise dann auf die Nerven gingen und mich unter einen solchen Stress gesetzt haben, dazu eine Geburt, die dieses Kind regelrecht ins Leben gerissen hat. Und genau so fühlt sie sich auch Tag für Tag. Überfordert vom Leben. Und das war schon von der ersten Minute an so.
Und dann ist da das zweite Kind, bei dem die Schwangerschaft entspannt, mit möglichst wenigen Untersuchungen war, das sich einfach entwickeln durfte, dem man vertraut hat, dass alles so läuft, wie es das Beste ist. Ein Kind, das ein wahrer Sonnenschein ist und in jedem Moment ein Abenteuer sieht. Und keine Herausforderung wie die Große. Und das ist furchtbar, weil die Große mittlerweile furchtbar neidisch und eifersüchtig ist, dass ihre kleine Schwester so durch's Leben tanzt, während sie ständig über Steine klettert. Im Nachhinein gab es abgesehen vom Stress allerdings noch einen weiteren Aspekt: eine erst weit nach der Schwangerschaft ernst genommene Schilddrüsenunterfunktion, die schon vorher da war, aber eben erst danach diagnostiziert wurde. Bei der Zweiten war die Schilddrüse unter strenger Kontrolle und optimal eingestellt. Wer weiß, was es war. Eine Laune der Natur? Eine Folge von irgendetwas? Wer weiß das schon. Und was hilft es im Nachhinein das zu wissen? Eigentlich nichts. Denn es ändert ja nichts.
Was ich damit sagen will: Es ist in keinster Weise recht, jemanden etwas Schlechtes zu wünschen. Und doch muss man es nicht übertreiben und Menschen Dinge in den Mund legen, die sie so nie gesagt haben.
Und ich sehe es auf der anderen Seite tatsächlich auch so, dass jemand, der wie Lana ständig auf Schwächere einprügelt, dann eben mal ganz vorsichtig sein sollte, und dann vielleicht nicht rumheulen (und vor allem nicht Tatsachen verdrehen sollte), wenn er dann mal mit dem Spiegel verdroschen wird anstatt ihn nur mehr vorgehalten zu bekommen. Nein, ich finde es nicht gut. Und doch finde ich es menschlich, dass manche Menschen eben bei einem solchen Verhalten ausflippen.
Zumal ja auch andere hier immer wieder in weit weniger schlimmen Situationen ausflippen auf eine Art, bei der ich mich frage, welchen Frust man da gerade abbauen muss...
Liebe TE, ich drücke Dir alle Daumen, dass Ihr eine Lösung für Euch findet. Und ich schreibe Dir aber (der Übersicht halber, da ja Dein Thema mittlerweile völlig untergeht auf Grund diverser paralell verlaufender Kleinkriege, teils auch noch auf Grund von völlig verdrehten Aussagen. Schade, dass es wiedermal so ist. Geholfen ist damit niemandem.