Hallo Mädels!
Ich hab wirklich scheisse gebaut und nun sitze ich hier und heule, weil ich mich seltenso scheisse gefühlt habe und mein schlechtes Gewissen riesengross ist.
Folgendes ist passiert: Meine Tochter ist seit einigen Tagen in einer sehr trotzigen Phase. Bei jeder Kleinigkeit hat sie was zu meckern, kreischt, tritt, schmeisst sich auf den Boden, haut... Zu Hause kann ich damit relativ gut umgehen. Ich lasse sie erstmal austrotzen (hilft eh nix anderes in solchen Momenten) und wenn sie sich wieder beruhigt hat erkläre ich in Ruhe. Das klappt auch meistens super so.
Aber in diesem Fall geht es um Situationen, wo man sich als Mutter einfach durchsetzen MUSS. Konkrete Beispiele: Ohne zu gucken Richtung Strasse laufen, unangeschnallt Autofahren, etc. Wir hatten gestern schon so einen Fall, wo meine Freundin und ich 30 min. gebraucht haben sie zu bändigen. Wir mussten an einer Bushaltestelle anhalten, weil sie es irgendwie geschafft hat sich abzuschnallen und dann fing der Terror erst richtig an. Sie machte sich steif, kroch in den Fussraum, tritt, schlug um sich, das nichtmal wir 2 erwachsenen Frauen es geschafft haben sie zu beruhigen. Heute hatte ich dann das gleiche Problem wieder, diesmal waren wir alleine unterwegs. Irgendwann war ich so verzweifelt, das ich ihr androhte, das ich sie draussen stehen lasse und alleine weiterfahre. :larme: Ich weiss, dass das nicht richtig ist...glaubt mir, ich habe schon sehr viele Tränen vergossen deswegen. Aber wie um Himmels willen handle ich in so einer Situation? Ich kann ja nicht bis zum St.-Nimmerleins-Tag mit ihr da stehen bleiben, wo auch immer sie gerade trotzt. Ich kann sie ja schlecht auf die Strasse rennen lassen, damit sie mal sieht was dann passiert.
Als wir dann jetzt wieder nach Hause fahren wollten (waren bei meinen Eltern) fing das wieder an. Jacke anziehen war doof, Anschnallen wie immer auch, nach Hause fahren auch, ich kassierte Tritte, weil ich die Tür aufschloss, sie warf sich auf den Boden, als wir reingehen wollten. Ich hab sie bis vor ein paar Tagen noch nie so schlimm erlebt. Wo ist nur mein Liebes Mädchen hin :TRISTE: Als ich dann endlich nach gefühlten 5 Std. Terror oben ankam beging ich den nächsten Fehler: Weil sie immernoch brüllte wie am Spiess und mich haute, wurden meine Drahtseilnerven entgültig zu einem brüchigen Wollfaden und ich fing selber an zu heulen, wurde laut, sagte ihr, warum sie mich haut, ich würde sie doch auch nicht hauen, schliesslich wüsste ich wie das ist, weil ich früher fast jeden Tag geweint hab weil ich gehauen wurde. :larme: Von da an wurde ihr Trotz-Kreischen plötzlich eher ein leises verletztes Wimmern...als täte es ihr leid. Ich hab so abgeheult, weil ich mich nie so schlecht gefühlt habe. Ich wollte NIEMALS so werden wie meine Mutter...meinem Kind weder physische noch Psychische Gewalt zufügen. Und plötzlich hab ich sie in mir wiedererkannt. Wie oft hat sie mir angedroht mich wegzugeben, alleine zu lassen, mir gesagt, das sie mich doch besser nie bekommen hätte...ich hatte sehr viele Jahre Angst davor. Ich möchte niemals, das meine Tochter so leidet wie ich damals. Meine Mutter sagte eben nur trocken:"Du warst nie so!" Ja...ich hab dafür auch ordentlich Schläge von ihr kassiert. Niemals würde ich sowas tun! Ich vermute aber, das ich durch diese ganzen Erfahrungen von damals vielleicht auch zu locker in der Erziehung bin, weil ich eben Angst habe, dass das Verhältnis zwischen meiner Tochter und mir mal so wird wie bei meiner Mutter und mir.
Natürlich habe ich mich bei ihr entschuldigt, sie in den Arm genommen. Als ich ihr sagte das ich sie über alles liebe sagte sie "Nein!Du hast mich nicht lieb!" Das hat mir echt das Herz gebrochen :larme: Nun ist sie in meinen Armen eingeschlafen und ich krieg mich garnicht wieder ein. Was hab ich da nur getan :larme: Wie mache ich das bloss wieder gut? Und wie reagiere ich das nächste Mal in so einer Situation wo sie trotzt und es mit ignorieren und/oder trösten nicht getan ist, weils z.b. gefährlich ist.
Danke fürs zu Ende lesen.
Eure tieftraurige Cho