In den ersten Tagen
braucht ein Baby nicht mehr als die Vormilch. Der Magen ist so miniklein... das trinkt ein Baby nur so um die 10 ml... und die Verdauung muss sich auch erst einmal an alles gewöhnen. AUßerdem hat dein Baby aus dem Mutterleib genug Reserven!! Auch wenn es abnimmt- alles normal bis 10% Gewichtsabnahme.
Lass dir im Krankenhaus auf keinen Fall reinreden bezüglich zufüttern mit der Flasche ect! Sonst hast du eine Saugverwirrung erster Klasse. Wenn zugefüttert werden MUSS weil das Kind zu viel abnimmt, dann bitte nur mit dem Becher oder der Fingerfütterung und abgepumpter Milch.
Lass dir auch keine Stillhütchen andrehen. Und dir auf jeden Fall die richtige Angelegetechnik zeigen!! Damit vermeidest du als zu wunde Brustwarzen. Die ersten 2 Wochen gereizte Brustwarzen sind allerdings normal. Hierbei musst du ausprobieren was dir hilft: Multi-Mam Kompressen, Purlean.. Schwarztee.. Salzbäder.. dabei hilft dir aber auch sicher die Nachsorgehebamme.
Schick deinen Mann auch Quark kaufen wenn du im Krankenhaus bist und geh bei Milcheinschuss nach Hause wenn es dir gut geht und besprich das Stillmanagement mit deiner Hebamme. Im Krankenhaus ist Schichtdienst und jeder wird dir was anderes sagen. (Achte hierbei darauf, dass sie auch wirklich Ahnung vom Stillen hat.)
Die Vorstellung das die Brust wie eine Flasche funktioniert, die sich leert und über einige Zeit wieder aufüllt ist gänzlich falsch.
Dir Brust produziert zwischen den Stillmahlzeiten zwar auch Milch, dies ist aber nicht der Hauptanteil, der Milch die insgesamt produziert wird. Über die Hälfte der Milch wird während dem Stillen produziert.
Generell ist es sehr selten, dass eine Frau nicht genug Milch für ihr Baby produzieren kann. Die Natur hat das ganze so ausgelegt, dass eine Frau im Falle auch Zwillinge ernähren kann. Die Nachfrage bestimmt letztendlich das Angebot.
Stillen sollte man also immer nach Bedarf und dem Kind die Brust nicht verweigern. Ein Stillplan wie früher üblich kann dazu führen, dass das Kind nicht genug zunimmt und die Milch zurückgeht.
"Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig.
Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses Wecken und Wechseln wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken!
Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können.
Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen.
Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird.
Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob Ihr Baby richtig saugt.
Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind
aufgeschürzt und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein.
Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das Sie sich bei La Leche Liga herunterladen können:
http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos\_web\_neu.pdf" (Biggi Welter, Stillberaterin der LLL)
Weiteres Infomaterial zum Thema Stillen: http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com\_content&view=article&id=567:informationsmaterial&Itemid=222