Wenn du schon so fragst,
dann sollst du auch eine ehrliche Antwort bekommen.
Alles in Allem habe ich gut 8 Wochen gestillt.
Der ursprüngliche Plan war mindestens 6 Monate stillen.
Fangen wir im Krankenhaus an. Mit mir bekamen etwa 8 weitere Frauen ihre Kinder. Es war ein ziemlich kleines Krankenhaus. Heißt, es wurde sich nicht um einen gekümmert.
Weder wurde mir beim ersten wickeln geholfen, noch beim Stillen.
Bevor ich mich versah hat mir eine Schwester ein Stillhütchen gegeben und war nie mehr gesehen.
Auf eigene Faust hab ich mehrfach versucht ohne zu stillen, was aber wirklich gar nicht klappte.
Die Hebamme, die mich anschließend zu Hause betreute, bekam meine Kleine auch nicht vom Hütchen los. Also blieb es.
Weiteres Problem - die Milchmenge, bzw. die Gewichtszunahme der Kleinen.
Nach einigen Wochen stillen (mit viel Stilltee und Studentenfutter) hat meine Kleine kaum an Gewicht zugenommen.
Ich musste ständig mit ihr zur Gewichtskontrolle beim Arzt.
In über einer Woche hat sie keine 50 Gramm zugelegt. Und das über Wochen hinweg.
Meine Ärztin riet mir, eigentlich unüblich für sie, zuzufüttern.
Ich glaube zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits einen beginnenden Milchstau, der nach Anweisung der Hebamme bearbeitet wurde.
Der Milchstau wurde von einer abartig schmerzenden Brustentzündung abgelöst, diese wieder von einem Milchstau. Der wieder von einer Brustentzündung.
Ich wollte abstillen und meine Hebamme riet mir zu Salbeitee. Dann waren ihre Stunden voll und sie ließ mich allein.
Die Praxisinterne Hebamme meiner Frauenärztin gab mit Globuli, verweigerte mir ein Abstillmittel und belächelte mich, als ich ihr sagte, daß ich das Gefühl habe, es hätte sich bereits ein Abszess gebildet.
Globuli waren ohne Wirkung. Also bin ich wieder zu meiner FÄ gegangen, die mich diesmal auch selber ansah und mich nicht an die Hebamme verwies.
Der Ultraschall der nicht mehr schmerzenden aber deutlich verhärteten Brust zeigte eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase, die angeblich gestaute Milch sein sollte.
Ich bekamm Abstilltabletten (obwohl ich die Kleine zu der Zeit gar nicht mehr anlegte und auch keine nennensweten Milchmengen mehr produzierte - die Tabletten sollten die Blase verschwinden lassen) und einen Entzündungshemmer, oder so.
Das war Freitags.
Samstag ging es mir übel. Ich konnte nichtmal gerade sitzen.
Sonntag Abend brachte mein Freund mich in die Notaufnahme.
Montag wurde mir der mehr als Hühnerei große, nicht schmerzende Abszess unter Vollnarkose entfernt. Von allein hätte er sich nie zurückgebildet. Das hätte die FÄ auch sehen müssen.
Und zack - so schnell habe ich abgestillt :mrgreen: #
Hmmm, von wem hätte ich mir mehr Hilfe gewünscht? Hmmm - so ziemlich von allen beteiligten. Wie hätte geholfen werden können? Durch zuhören vielleicht.
Ich kam mir in der ersten Zeit ganz schön verloren vor.
Ich hoffe du machst es besser, als alle Beteiligten meiner Geschichte.
LG