Hallo
Ich bin von Anfang an alleinerziehend gewesen (soll heissen wir haben uns schon in der Schwangerschaft getrennt). Ich lebe alleine mit meiner Tochter, welche 17 Monate alt ist. Wir leben in einer 2-Zimmer Wohnung. Ich wohne in Österreich und bekomme das Kinderbetreuungsgeld (Karenzgeld) mit einem Zuchuß den alleinerziehende hier in Österreich bekommen. Gesamt sind das 600 Euro. Dazu kommen noch 150 Euro Familienbeihilfe und 190 Euro Unterhalt vom Kindesvater (wollte er anfangs nicht zahlen, wir brauchten erst einen Vaterschafttest, weil er mit allen Mitteln versucht hat sich zu weigern, obwohl er ganz genau wusste das es sein Kind ist). Jetzt klappt es mit dem Unterhalt sehr gut und ich bekomme den pünklich überwiesen, das läuft aber alles über das Jugendamt und wird von denen laufend kontrolliert und würde ansonsten nie im Leben funktionieren. Ich finde es schade, wenn die Väter versuchen sich vorm Unterhalt zu drücken, denn es ist ja auch ihr Kind und sie sollten ja auch selbst wollen, das ihr Kind alles bekommt was es braucht und eigentlich gerne für es sogen. Am Anfang war er ein liebevoller Vater und hat die Kleine sehr oft besucht. Mitnehmen wollte er sie aber nie alleine, ich denke er wollte nicht die alleinige Verantwortung für ein Baby haben. Mittlerweile kümmert er sich leider gar nicht mehr um sie. Seit 3 Monaten ruft er nicht mehr an und meldet sich gar nicht mehr. Er will absolut nichts mehr von ihr wissen. Das belastet mich sehr, nicht weil ich Hilfe brauchen oder erwarten würde, sondern nur, weil es mir für meine Tochter sehr leid tut das sie ohne Vater aufwachsen muss.
Obwohl ich alleinerziehend bin, komme ich gut alleine klar. Die erste Zeit nach der Geburt war hart, weil ich noch Schmerzen hatte und mich die Kleine nie länger als 2 Stunden schlafen ließ. Ich war so kaputt und es war soo schwer ständig aufzustehen und sich um sie zu kümmern. Da hätte ich dringend den Papa gebraucht, das der auch mal aufsteht in der Nacht, damit ich mal ein paar Stunden durchschlafen kann. Ich war so kaputt und hatte schon depressionen, weil ich es alleine kaum schaffte und dachte, ich muss alles aushalten und niemanden interessiert es wie es mir geht. Das war aber natürlich nur die ersten Monate so (obwohl das natürlich eh sehr lange ist wenn man monatelang kaum schlafen kann). Seit ca. einem Jahr läuftes ganz toll. Die Kleine ist sehr sehr brav, ein ruhiges Kind und somit eine echte Freude. Sie braucht viel Nähe und will nur die Mami haben :-D Das kann allerdings manchmal auch ein wenig anstrengend sein, weil ich nicht mal alleine aufs Klo gehen darf und sie fast den ganzen Tag an mir hängt wie ein kleines Äffchen :D Ich bin gerne alleinerziehend da ich mit niemanden über die Entscheidungen die ich für mein Kind treffe diskutieren muss (was ich ja oft bei meinen verheirateten Freundinnen miterleben, das die oft streiten deshalb) und alles so machen kann, wie ich es am besten finde. Wir verstehen uns super gut. Meine Tochter und ich sind wie ein Liebespärchen, so innig miteinander, wir kuscheln und schmusen viel (also Bussi geben meine ich natürlich), sie schläft in meinem Bett und kuschelt sich in der Nacht an mich, da würde ein mann nur stören. Ich finde es auch sehr schön, das ich mich so voll und ganz auf sie konzentrieren kann. Was mich oft traurig macht ist, das niemand da ist, mit dem man sich gemeinsam über das Kind freuen kann. Das ist schon sehr schade. Vor einigen Wochen hat sie ihre ersten Schritte gemacht und niemand war du um sich darüber zu freuen. Ich habe es einer Freundin erzählt.. ja die hat schon gesagt schön, aber die hat selber zwei Kinder und interessier sich natürlich mehr für ihre eigenen Kinder - eh klar. Das war früher sehr schön, als ihr Papa alle paar Tage angerufen hat und ich konnte ihm immer alles erzählen und wir haben uns zusammen darüber gefreut. Das fehlt mir sehr.
Was mich auch sehr deprimiert ist die Tatsache, das ein Mann sein Kind einfach von heute auf morgen aus seinem Leben löschen kann, wenn er möchte. Als wäre es nie dagewesen. Das ist nicht richtig und kann für das Kind nicht gut sein. Mir hat das sehr weh getan. Er hat immer gesagt, er hat die Kleien so lieb und dann meldet er sich einfach von heute auf morgen nicht mehr und interessiert sich überhaupt nicht mehr für sie.
Ich habe nur eine Tochter. Da sie gerade mal 1,5 Jahre alt ist und ich sie erst mit 3 in den Kindergarten geben kann, gehe ich noch nicht arbeiten und lebe nur vom Kinderbetreuungsgeld alleine. Es ist finanziell knapp, aber es geht sich aus. Man muss halt sparsam sein, dann klappt es schon, auch wenn das natürlich nicht immer schön ist. Ansonten bekomme ich leider keine finanzielle Unterstützung. Ich muss mit rund 940 Euro monatlich auskommen. Zum glück habe ich eine Genossenschaftswohnung wo die Miete niedriger ist als bei normalen Mietwohnungen, denn ansonsten würde es sich nicht ausgehen. Großeltern haben anfangs viele Geschenke (leider auch viel unnötiges) gemacht, mittlerweile leider jedoch auch kein Interesse mehr am Kind. Nur ein Opa ist ihr geblieben. Ansonsten hat sie nur mich. Wenn die Kleine mit 3 Jahren dann in den Kindergarten geht, dann werde ich wieder in dem KH in dem ich davor auch gearbeitet habe, als Krankenschwester arbeiten. Ich weiß allerdings noch nicht ob das alles so klappen wird, wie ich es gerne hätte, da ich sie nicht den ganzen Tag im Kindergaren abschieben möchte, sondern weiterhin viel Zeit mit ihr verbringen möchte.