Steh auf der anderen Seite
Hallo,
ich bin quasi seit 23 Monaten (so alt ist der Kleine nun) "Stiefmama" und irgendwie find ich das was hier so als Antwort kam sehr befremdlich und man kann nur von Glück sagen, dass Vätern mehr Rechte eingeräumt werden sollen.
Zu deiner Situation muss ich allerdings sagen, dass der Vater sich schon etwas mehr auf sein Kind einstellen sollte. Da er das so nicht einsieht, wäre es sicher gut, wenn du eine Beratungsstelle aufsuchst und er vielleicht mal von einem Dritten, zB auch von dem Arzt der diagnostiziert hat, dass dein Kind Regulationsstörungen hat, gesagt bekommt, dass es so nicht geht. Das Jugendamt ist keine besonders große Hilfe, das haben wir auch schon festgestellt :( .
Grundsätzlich ist zu sagen, dass ein Kind seinen Vater braucht und auch wenn es klein ist. Wir haben den Kleinen immer regelmäßig gehabt und seit er 6 oder 8 Monate ist auch über Nacht. Erst für eine Nacht und dann für 2. Mittlerweile kommt er ab und an sogar für 3 - 4 Tage am Stück. Kinder bauen schon in diesen Jahren eine Beziehung zum Vater auf. Mittlerweile kommt der Kleine 2 Mal die Woche und jedes 2. Wochenende dann von freitags bis sonntags. Der Kleine hat ein viel besseres Verhältnis zu meinem Freund bekommen und das ist doch wichtig.
Vielleicht solltet ihr die Umgangszeiten ändern. Nicht mehr nur alle 14 Tage sondern auch unter der Woche, da brauch er das Kind ja nicht mit zu sich nehmen, es gibt ja auch Spielplätze oder er geht einfach nur spazieren. Vielleicht gewöhnt euer Kind sich so besser an ihn.
Das Väter direkt mit Anwalt und Jugendamt drohen, liegt daran, dass sie sich oft nicht verstanden fühlen und Angst haben ihr Kind gar nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass du ihm dieses WE sagst, das Kind ist krank und nächstes Mal ist es dann was anderes. Wenn der Kleine von meinem Freund krank ist, bekommt er ihn entweder trotzdem oder er kann für ein paar Stunden zu ihm fahren. vielleicht solltest du ihm beim nächsten Mal so etwas anbieten, anstatt dass du gleich das ganze WE absagst. Das Sorgerecht hat auch nichts mit dem Besuchsrecht zu tun. Er kann das gemeinsame Sorgerecht haben und sein Kind trotzdem nicht öfter sehen als es jetzt der Fall ist.
@ Steffi:
Ich weiß nicht, warum ihr euch getrennt habt, aber dein Kind kann nichts dafür und es hat ein Recht auf seinen Vater. Und wenn dieser sich so um sein Kind kümmern möchte, dann sei doch froh darüber. Ich kenn auch den anderen Fall und da wünscht sich die Mutter, dass der Vater sich mehr um sein Kind kümmern würde.
Klar gab es Gründe für eine Trennung, aber für die kann dein Kind nichts und ich finde es echt scheiße, dass Mütter sich dann so verhalten und dem Vater keine Chance lassen, sich um sein Kind zu kümmern. (Fühl dich jetzt nicht angegriffen, ich habe durchaus gelesen, dass er sein Kind sehen darf :) ). Es gab aber auch Gründe, weswegen es dieses Kind gibt und deswegen sollte der Vater nicht ausgeschlossen werden.
2 bis 3 mal die Woche ist für das Kind gut und durchaus angemessen. Und je mehr sich der Vater um das Kind kümmert, desto eher kommt er mit ihm zurecht und kann es für ein paar Stunden mitnehmen und du musst dich nicht mehr 2 Stunden am Tag mit ihm rumschlagen.
Irgendwie wird bei einer Trennung ganz oft vergessen, dass das Kind ein Recht auf den Vater hat und es ihm auch gut tut.
Ich kann verstehen, dass du es nervig findest, dass du dein Leben auf ihn abstimmen musst, aber das kann man doch gut planen. Schichtzeiten weiß man ja meistens schon im Voraus. Wir müssen uns auch mit der Kindsmutter abstimmen und unser Leben darauf abstimmen und sie muss es auch. Aber so ist das halt. Daran kann man sich gewöhnen und damit arrangieren. ;-)
Ich hoffe, ich hab jetzt keinen zu sehr angegriffen, aber ich bekomme täglich die Seite des Vaters mit und die ist genauso wenig einfach, wie die Seite der Mutter.
Viele Grüße