Hallo Mädels,
möchte mir gerne einfach mal bei euch Luft machen über ein Thema, das mich schon lange beschäftigt und ehrlich gesagt aufregt und zwar die Regelungen der KfW.
Solange man in der Förderung ist, ist alles super. Man bekommt als Student schnell finanzielle Hilfe, alles ist toll. Nur irgendwann ist die Förderung vorbei und es geht an die Rückzahlung des Darlehens, was ja soweit alles klar ist. Ich meine man ist sich ja bewusst, dass man geliehenes Geld zurückzahlt.
Nun war es bei mir so, dass ich mit der Rückzahlung beginnen hätte müssen, als mein Kind geboren wurde, mit Job hat es auch nicht funktioniert wie geplant, da ich keinen Betreuungsplatz bekommen hatte und keinen familiären Rückhalt hatte, die mir da unter die Arme gegriffen hätten.
Gott sei Dank besteht ja die Möglichkeit der Stundung, die ich dankbar ergriffen hatte, um die Zeit zu überbrücken bis ich arbeite. Wenn man das Geld für die Raten schlichtweg nicht hat und selbst durch konsequente Einsparungen nicht aufbringen kann, bleibt einem ja nichts anderes übrig. Die Anträge wurden auch sehr schnell bewilligt.
Nun gut, natürlich war es auch mein Fehler nicht genau gelesen zu haben bzw es falsch verstanden zu haben, denn ich dachte, dass Stundung bedeutet, dass der Rückzahlungsbeginn schlicht und ergreifend nach hinten geschoben wird und ich für die Zeit des Stundungszeitraumes Zinsen bezahle.
Nun das Paradoxe, womit ich nicht klar komme, auch wenn es natürlich mein Fehler war diese Kredite aufzunehmen (natürlich auch nur, weil es nicht anders ging) und die Stundungen beantragt zu haben (ebenfalls aus der Not heraus).....
Die KfW rechnet die gestundeten Raten auf und verlangt diese direkt am Ende des Stundungszeitraumes in Form von einer Gesamtzahlung. Um diese begleichen zu können, hätte man während des Stundungszeitraumes Geld in Höhe der gestundeten Rate beiseite schaffen, also sparen müssen. Mal ehrlich....könnte man das, hätte man nicht stunden müssen, da man ja das Geld gehabt hätte. Es spielt dann auch keine Rolle mehr, dass man in der Lage wäre die regulären Raten nach dem Zeitraum zahlen zu können, denn sie wollen ja trotzdem die Gesamtsumme der aufgelaufenen Raten zusätzlich und direkt haben. Daher wird das gesamte Darlehen recht zügig ans Bundesverwaltungsamt abgegeben, wenn man nicht in der Lage ist diese Summe auf einmal zu zahlen.
Bei einem Kredit ist mir das nun schon passiert, gemeldet hat sich das BVA noch nicht bei mir. Weitere Kredite werden sicher noch folgen, denn auch hier habe ich natürlich die notwendige Summe nicht. Sonst hätte ich ja nicht gestundet, hätte ich das Geld gehabt.
Wie es weiter geht, keine Ahnung, da habe ich schon mehrere Sachen gelesen. Bei manchen hat das BVA ohne weitere Diskussionen direkt die eidesstattliche Versicherung verlangt, bei anderen wurden eben einfach nur neue Ratenzahlungen vereinbart.
Um das geht es mir aber auch nicht, es kommt wie es kommt und es wird schon werden, schließlich sind die Ratenzahlungen kein Problem mehr für mich und ich gehe davon aus, dass sie das sehen werden und lieber das Geld nach und nach bekommen werden als dass sie auf den Offenbarungseid beharren und gar nix kriegen. ;-)
Mir geht es einzig und allein um die Sinnlosigkeit des Stundungsverhaltens der KfW. Wenn ich so etwas anbiete, dann doch wohl als WinWin-Situation. Die Bank verdient an den zusätzlichen Zinsen und kann davon ausgehen ihr Geld definitiv zurückzuerhalten, sobald man in der Lage ist die Raten zu zahlen. Selbst bekommt man, natürlich zum Preis der Zinsen, Zahlungsaufschub gewährt, um dann mit der Abzahlung zu beginnen, sobald dies möglich ist.
Und hier? Wo ist der Vorteil der Stundung? Die Zinsen dafür werden natürlich berechnet, man hat aber de facto keinen Zahlungsaufschub, weil man alles am Ende direkt zahlen muss, kann man dies nicht (was wohl in den meisten Fällen der Fall sein wird), beginnen direkt die Mühlen der Vollstreckung zu mahlen....
Ich finde es einfach paradox solche Regelungen aufzustellen, weil sie einfach nur sinnlos sind, dazu führen, dass Leute irgendwo reingeraten was nicht sein müsste und die KfW selbst auch nicht an ihr Geld kommt....Ich verstehe es nicht....meine Schwiegereltern, die beide Bankkaufmänner sind, übrigens auch nicht. Die konnten über dieses Vorgehen nur den Kopf schütteln und meinten, dass sie keine Bank kennen, die bei Krediten und Stundungen so ein Vorgehen an den Tag legen.
Wie gesagt geht es mir in diesem Beitrag einzig und allein um dieses Vorgehen, das ich einfach nicht verstehe. Ich kenne sehr viele Leute, denen es genauso geht wie mir, die ebenfalls stunden mussten und nun in der gleichen Lage sind.
Es geht mir nicht darum zu jammern, ebensowenig möchte ich mich aus meiner Verantwortung stehlen...Ich möchte und könnte die Kredite mittlerweile zurückzahlen und es ist auch meine Verantwortung, dass ich diese damals in Anspruch genommen habe, ebenso wie ich die Stundung in Anspruch genommen habe. Ich will von daher hier jetzt keine bösartigen Kommentare lesen, die mich und mein Verhalten verurteilen oder mir sagen "hättest du...".
Mich interessiert alleine eure Meinung zu diesem konkreten Vorgehen, ob ihr es auch paradox findet. Vielleicht hat auch eine von euch die Erklärung, wieso es so gehandhabt wird, damit man es vielleicht verstehen kann. Eventuell kennt sich ja jemand aus und weiß etwas, das ich übersehen habe, das es erklärt. Oder jemand hat selbst Erfahrungen damit?