Hallo,
ich habe hier schon einige Wochen mitgelesen ohne mich anzumelden aber jetzt muss ich einfach auch mal was beitragen.
Vorab: Ich möchte bitte keine Vorwürfe, sondern Hilfe, Tipps, Anregungen oder konstruktive Kritik.
Ich bin 23 Jahre alt, bin in einem mittelständigem Unternehmen unberfistet als Bürokauffrau angestellt und verdiene mehr als eine "durchschnittliche" Bürokauffrau. Ich bin mit meinem Freund seit fast zwei Jahren zusammen und ich liebe ihn wirklich. Auch wenn mir klar ist, dass zwei Jahre keine lange Zeit sind. Davor war ich von meinem 16. Geburtstag an 4 Jahre mit meinem Ex zusammen. Aber ich schweife ab.. Mit meinem jetzigen Freund hab ich einen 10 Monate alten Sohn, der eigentlich ein totales Anfängerbaby ist.
Unser Sohn ist ein TroKo Kind und war eigentlich auch nicht geplant, zumal das erste Jahr unserer Beziehung voller "Ups and Downs" war. Da ich vollkommen gegen Abtreibung bin, haben wir das Kind bekommen.
Mein Freund ist ein toller Vater und auch ein toller, rücksichtsvoller Freund.
Nun ist es so, dass ich phasenweise mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen habe, wenn ich merke, dass mein Leben nicht so läuft wie ich es will und momentan bin ich wieder ziemlich niedergeschlagen.
In mir kämpfen zwei Frauen:
1. Die Frau, die ihre Familie über alles liebt, am liebsten sofort ein Haus für ihre kleine Familie gekauft hätte und die ihre Nachmittage am liebsten auf dem Spielplatz verbringen würde. Ich liebe es zu kochen und zu backen, bin immer für meine Familie da, bin der Sonnenschein in der Familie, der sich um alle bemüht und versucht, Streits zu schlichten. Die Frau, die die Wohnung immer tiptop sauber hält, die Schwiegereltern zum Essen einlädt und die nach dem Elternzeit-Jahr wieder Vollzeit in ihren Beruf einsteigt und mühelos alles wuppt, ihren Mann beim berufsbegleitenden Studium unterstützt und sich mit ihrem guten Job einfach glücklich schätzt. Also voll und ganz in ihrer Mutter- und Frauenrolle aufgeht.
2. Die Frau, der Karriere und Freunde wichtig sind, die jeden Samstag unterwegs ist und feiert. Die Frau, die noch studiert und Karriere macht und die nicht auf andere gucken muss. Eine, die ihr Ding durchzieht. Eine Frau, die sich noch austoben muss, da sie das Gefühl hat, etwas zu verpassen. Die Frau, die ihren Sport weitermacht (momentan HipHop, Laufen und Krafttraining) und weiter an ihrer Figur arbeitet. Die Frau die die Männer um den Verstand bringt und keine ihrer Freunde vernachlässigt, die wieder in eine größere Stadt zieht, um wieder im Geschehen zu sein. Eine unabhängige Frau, die sich auslebt und sich auf ihre Karriere konzentriert, ohne Rücksicht nehmen zu müssen.
Ich bin momentan in Elternzeit und hab seit Dezember versucht, diese beiden Frauen in mir zu kombinieren, aber das macht mich noch unglücklicher, da ich nichts Halbes und nichts Ganzes bin.
Das klingt alles doof, aber ich bin trotz alledem froh über meine Familie, aber ich möchte fast jeden Abend, wenn ich zuhause bin, meine Tasche nehmen und gehen, einfach weil ich mit mir nicht glücklich bin und das Gefühl habe, mich selbst noch nicht gefunden zu haben.
Puuuh.. ich weiß das war lang, aber das musste irgendwie raus..