Vielleicht hat jemand von Euch einen Rat für mich, ich bin echt ziemlich hilflos.
Meine Geschichte: ich hab seit über 10 Jahren eine feste Beziehung, die aber in den letzten Jahren ziemlich bergab gegangen ist. Hab 2009 Depressionen gehabt, mein Freund hat es geflissentlich ignoriert, ich hab jeden Tag an Selbstmord gedacht. Gleichzeitig hätte ich so gern ein Kind gehabt, hat aber nicht geklappt wegen Hormonstörung (und naja, etwas mehr Üben hätte auch nicht geschadet, das lag aber nicht an mir).
Ich bin dann Anfang 2010 auf eine längere Geschäftsreise gegangen, brauchte Abstand von allem. Hab da einen Mann kennengelernt, natürlich verheiratet und Kind. Aber wie das so ist, er war mein Lichtstrahl am Horizont, hab mich ganz übel verliebt. Und wie es das Schicksal will, bin ich schwanger geworden, völlig überraschend. Ich war echt fertig, denn was tun? Er wollte natürlich die Abtreibung, weil er seine Familie nicht verlieren wollte. Ich hab drüber nachgedacht, aber ich wollte doch so gern ein Kind und ich hätte es nicht ertragen.
Ich hab dann mit meinem Freund gesprochen und er hat gesagt, wir probieren es einfach und er nimmt das Kind als sein eigenes an. War damals echt großartig von ihm.
Als ich wieder hier war, ging es in der Schwangerschaft so einigermaßen, auch wenn ich etwas mehr Unterstützung nicht schlecht gefunden hätte. Mit dem leiblichen Vater war ich über Chat im Kontakt.
Jetzt, 8 Monate nach der Geburt, ist die Beziehung übler als je zuvor, der Umgangston wird immer rauher, im letzten Jahr gab es genau 1x Sex, ich bin echt nicht mehr glücklich. Kann mir auch nicht vorstellen, daß mein Freund glücklich ist, aber er gibt das nicht zu. Vermutlich wegen der Kleinen, weil er sie schon lieb hat. Aber auf meine Frage, was im Falle einer Trennung wäre, meinte er, er würde die Vaterschaft rückgängig machen, wolle da dann ja nicht drin hängen. Kann er ja auch.
Den leiblichen Vater hab ich in der langen Zeit 3x kurz gesehen, ab und zu chatten wir oder mailen, aber echt nicht oft. Ich wünschte mir, er hätte etwas mehr Interesse an der Kleinen, selbst wenn er sie nicht als Vater aufziehen kann.
Und nu sitze ich da. Was tun? Mich trennen? Der Kleinen damit ihren Papa nehmen? Mich selbst finanziell ins Aus katapultieren, weil ich ja keinen Unterhalt hätte? Das JA hilft einem ja auch nicht, wenn man den leiblichen Vater nicht angibt.
Den leiblichen Vater angeben und damit eine andere Familie kaputt machen? Er würde mich und die Kleine dafür hassen, wer hätte was davon?
Und was ist für meine Tochter besser? Den leiblichen Vater zu kennen, der aber nichts mit ihr zu tun haben will, oder dafür einen nicht-leiblichen Papa zu haben, der sie lieb hat? Beides geht nicht, das würde mein Freund nicht mitmachen.
Ich möchte aber auch noch etwas Glück haben. Und ich hätte gern mehr Kinder. In dieser Beziehung sehe ih das so nicht. Bin auch schon in dem Alter, wo man nicht mal eben in 5 Jahren nochmal probiert.
Mal völlig abgesehen davon, daß ich ja eigentlich nach wie vor in den leiblichen Vater total verliebt bin, aber wie das so ist, er meldet sich zwar sporadisch, aber hat längst nicht das Interesse an uns beiden.
Und tue ich meinem Freund wirklich was Gutes mit dieser Beziehung? Ich hab ihn ja gefragt, ob er glücklich ist, er behauptet ja. Kann aber doch gar nicht sein. Ich hab ihm gesagt, daß ich nicht glücklich bin. Ich sehe nicht, daß das nochmal was wird.
Puh, soviel Text. Und jetzt kommen natürlich die Depressionen langsam zurück.
Wie würdet Ihr das sehen, mal so objektiv-neutral von außen betrachtet? Ich kann ja mit niemandem drüber reden, weil ja keiner weiß, daß sie einen anderen Vater hat.
Danke fürs Lesen!