cadi_12568246Tipps für den Besuch beim Orthopäden
@ erdbeermargeritha
Genau so ist das richtig!
Der Kinderorthopäde wird sich die Füße, das Gangbild, die Beinachse etc. ganz genau anschauen und vieleicht sogar die Psychomotorik anschauen (letzteres dauert oft sehr lange). Zwischen 20 und 40 Minuten wird die ordentliche Erstuntersuchung dauern!
Krankengymnastik (schlimmes Wort) brauchen die Kids jeden Tag,- auch die mit "gesunden" Füßen!
Die 10 Sitzungen die man verschrieben bekommt, sollen dazu gut sein, eventuelle psychomotorische Schwächen zu erkennen und weg zu machen,- sehr WICHTIG sind dann die Übungen für zuhause, die bei den letzten Sitzungen zusammen mit den Eltern eingeübt werden (sollten).
Die Auswahl des Einlagenmaterials ist wieder ein Thema für sich. Die einfachen Weichschaumeinlagen sind heute am beliebtesten, weil man damit keine Arbeit hat und sehr gut daran verdient. Dass diese Billigeinlagen beim Knickfuß auch schädlich sein können und auch beim kontraktem Fußverfall nicht helfen können, ist bei der Ausgabe zweitrangig!
Darum mein Tipp: Erst Mustereinlagen zeigen lassen und danach das Rezept unterschreiben bzw. abgeben!
Sensomotorische, auch Propiozeptive Einlagen genannt, können beim ganz leichtem Senkfuß (bis ca. 20% Einfall) zusammen mit der Gymnastik positiv auf die Fußmuskulatur einwirken. Bei Knickfüßen ist hier aber zu großer Vorsicht geraten!
Im Laufe der Jahre habe ich diese "Mode" mit den sensomotorischen Einlagen gut mitbekommen und sehe immer wieder die oft grausamen Resultate,- die Einweisung zur Fußoperation!
Dieses miese Spiel beobachte ich mit steigender Tendenz seit der Gesundheitsreform 2008....
Oft hilft es, wenn die Eltern zu einem Orthopädieschuhtechniker gehen und dort direkt sagen, dass Fertigeinlagen nicht abgenommen werden, sondern das auf individuelle Maßarbeit bestanden wird. An den Mustern erkennt man dann, ob es sich um Fabrikware handelt oder nicht!
Man muss für echte Maßeinlagen immer etwas drauf zahlen, denn der Aufwand der Herstellung ist halt nicht mit dem Weiterreichen der Fabrikware zu vergleichen.
Da fast immer ein paar Einlagen allein schon aus hygienischen Gründen beim Kleinkind nicht ausreicht, braucht man immer mehrere Paar Einlagen. Verschrieben werden KANN ein zweites Paar für Sandalen. Die für die Hausschuhe müssen dann selbst bezahlt werden.
Bei Schulkindern muss meist noch ein weiteres Paar her, denn beim Sportunterricht tauschen die Kids vor den Augen anderer die Einlagen nicht hin und her. Je nach Fuß gibt es auch für den Sport Spezialeinlagen, die andere Eigenschaften haben.
Wie Einlagen für Knickfüße aussehen sollten oder warum Sensomotorische/Propiozeptive Einlagen bei Knick- Senkfüßen nicht helfen, kann man sich auf den Bildern zum Thema ebenfalls auf der HP anschauen.