Hm,
weil Geld einem schon sehr viel bedeutet. Nicht, weil man sich darauf ausruht, sondern weil wir es brauchen, um unsere Familie zu versorgen.
Wenn ich dann einem Freund Geld leihe, also einen größeren Betrag und nicht ein paar Euro fünfzig, dann tut einem das meist schon etwas weh und man muss dann selbst vielleicht auf was verzichten. Wenn es dann nicht zurückkommt, obwohl man eigentlich weiß, dass der andere könnte, wenn er denn wollte, dann entwickelt sich natürlich eine Wut. Wenn man dann selbst überlegt, ob man sich jetzt das Paar Schuhe kauft, es aber nicht tut, weil man an dem Geldverleih noch zu knapsen hat, aber der andere einem dann die neue Jeans vorführt, dann regt sich einfach im Menschen etwas, was dann schnell zum Ende einer Freundschaft führen kann.
Ich verleihe generell nur Beträge, die ich verschmerzen kann und dann auch nicht zurück will. Bekomme ich sie wieder, dann nehm ich sie oft nicht an. Das hatte ich auch schon im 3-stelligen Bereich. Geht es um mehr Geld, dann kann und will ich nicht wirklich aushelfen. Für einen Freund würde ich mir aber den Hintern aufreißen, um ihn beim Geldbesorgen zu unterstützen. D.h. Ämter abklappern, Banken aufsuchen, eventuelle Schuldenbereinigungsgeschichte n anleiern, etc.
Nicht direkt bürgen, aber mich dennoch einsetzen in jeder möglichen Form.
Denn damit hilft man oftmals auch weiter. Denn klar, kann jeder mal unverschuldet in eine Situation kommen, wo er dringend viel Geld braucht und nicht so leicht ran kommt. Aber wenn man dann einfach 1000 an denjenigen verleiht, dann muss man sich auch fragen, wie derjenige das jemals zurückbezahlen kann. Weiß ich, dass es nur ein vorübergehender Engpass ist, z. B. Mietkaution und ab dem Folgemonat ist ganz klar, dass da jeden Monat 50 zurückkommen, weil derjenige dann arbeitet, dann sind da ja realistische Aussichten. Aber ansonsten entsteht über kurz oder lang ein komisches Gefühl, wenn derjenige nicht kann. Der fühlt sich ja dann vielleicht auch schlecht, wird komisch zu einem, etc.
Wer aber in einer wirklichen Notsituation ist ohne Aussicht auf Besserung, der braucht eher Hilfe zur Selbsthilfe, die dann auch längerfristig hilft und für ihn auch machbar ist.