oder auch: Schluss mit lustig.
Ich hab Tollwut, ganz sicher bestimmt. Es muss so sein! Anders kann ich es mir nicht erklären. Schließlich steht auf den einschlägigen Internetseiten, dass spätestens ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat die Welt rosarot daher kommt und einem quasi Schmetterlinge aus allen Körperöffnung entflattern. Ich allerdings bekomme Schaum vorn Mund, wenn mein Mann nur ein (in meinen Augen falsches) Wort sagt, oder guckt, oder sitzt, oder einfach da ist.
Wenn mein Sohn bockt und dann noch bockiger wird, weil die liebe Mama einfach absolut null Geduldstoleranz mehr aufbringt.
Wenn mein BH ständig rutscht, weil die Brüste wohl ihre Freiheit suchen.
Wenn der Bus Verspätung hat, seis nur eine Minute. Schließlich muss ich diese eeeellenlange 60(!) Sekunden länger stehen, mit Schambeinschmerzen.
Wenn ich ein Hungergefühl verspüre und unverschämterweise just in diesem Augenblick nicht das gewünschte Lebensmittel im Haus ist.
Wenn mir bewusst wird, wie zickig ich bin, ich mich dann selbst nicht leiden kann und im Selbstmitleid nahezu versinke.
Ständig Schaum vorm Mund.
Und ich könnte mit meinem Allerwertesten dem Nächstbesten ins Gesicht springen. Dabei hat die Vorstellung etwas aberwitziges, wo ich als Bewegungslegastheniker mich momentan noch weniger bewegen kann, weil ständig mein Scham- und Steißbein drückt und meine Beine schmerzen.
Die ersten drei Monate war ich ständig zu Besuch bei unsrer blauen Kloschüssel, konnte nur stilles Wasser trinken und essen war mehr Quälerei als Genuss. Als die Zeit passé war, schlich sich klammheimlich das Wutmonster samt Tollwut ein. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass meine erste Schwangerschaft mit meinem Sohnemann eindeutig entspannter war. Liegts nun etwa an dem zu erwartenden Mädchen? Habt ihr Tipps wieder gelassener zu werden (Da muss ich ständig an die Sesamstraßenfolge mit Bjarne Mädel denken, wenn er Elmo Gelassenheit erklärt)? Oder sagt mir schlichtweg nur, dass es noch anderen so geht wie mir