Sohn mit alleinerziehender Mutter ....
Nach einer Tochter auch mal ein Sohn mit alleinerziehender Mutter.
Zum Thema Umgangsrecht mit dem Vater kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da mein Vater früh verstarb, aber ich würde mit meinem Sohn reden. Die Eltern sind die Erziehungsberechtigten und haben das letzte Wort, aber der Sohn sollte zumindest in dem Alter schon sehen, dass er da auch etwas mitbestimmen oder sich zumindest einbringen kann.
Ich wurde die ersten Jahre bis ich 12-14 war größtenteils von meinen Großeltern aufgezogen, da meine Mutter arbeiten war. Danach konnte ich immer zu Ihnen, lebte aber bei meiner Mutter.
Ich denke mal gerade für Jungen ist es in dem Alter auch schwierig nur eine weibliche ansprechpartnerin zu haben. Das hat mich und meine Mutter im Prinzip immer weiter entfremdet. Ich konnte mit ihr über nichts reden. Selbst im nachhinein kann ich nicht sagen, ob es an mir lag, dass ich nicht auf sie zugegangen bin um zu Fragen wie es zB mit masturbation aussieht. Aber mann muss nichtmal zum Thema Sex kommen, alles was irgendwie umstritten ist und meine Mutter eine Meinung zu hatte ... war für mich tabu. Habe ich eine andere Meinung geäußert kam nur ein vorwurfsvolles "Echt, das gefällt dir?" ob es Kleidung, Musik, sonst was war. Ich habe mich ihr immer mehr verschlossen und habe sie ggf auch bei konkreten Fragen immer wieder belogen (selbst heute geht es mir nicht anders, obwohl ich nichtmal mehr zu Hause wohne).
Wenn dein Sohn mit dir über Sex, Alkohol, Zugaretten reden kann, es es macht und nicht nur weiß, dann würde ich aus meiner Sicht sagen, hast du 1. alles richtig gemacht und 2. wird er auch mit allem anderen zu dir kommen und mit dir reden, dich um Rat bitten etc.
Der Sohn ist 13, dennoch wähle ich bewusst die "3 großen Themen" (Sex, Alkohol, Zigaretten). Es muss nicht heißen, dass er auch nur mit einem davon in Kontakt getreten ist, ABER die Neugier ist da (Auch wenn er ziemlich sicher schon mit dem Masturbieren gestartet hat - und bitte sag nicht wie meine Mutter damals "Nein, das macht er noch nicht" *g*).
Was ist das alles, warum machen alle so ein Wind darum? Überall sieht man nackte Haut, Werbung für Bier und Marlboro. Er fängt an sich dafür zu interessieren. Wenn du es schaffst offen damit umzugehen, dann wird er auch mit vielen/allen anderen Sachen offener Umgehen, bzw lernst du auch direkt mit seine Gefühle und seine Interessen besser kennenzulernen.
Wenn er das Gefühl hat mit dir über pikante Theman zu reden, dann wird er auch schnell zu dir kommen, wenn es mal was anderes zu besprechen gibt.
Schule ist ein heikleres/anderes Thema. Er muss es wollen, sonst wird es nichts. Aber wenn du mit ihm zu der Mutterfunktion auch die "Kumpel-Rolle" inne hast und mit ihm über alles reden kannst ohne, dass er genervt die Augen rollt und in sein Zimmer verschwindet, dann kann man auch diese Baustelle fixen.
Reden - Das Wichtigste in der Beziehung zwischen Mutter (Eltern) und Kindern. Wenn man reden kann, dann braucht man auch nicht lügen, weil er weiß, dass was er macht gut ist oder zumindest keine Konsequenzen mit sich zieht.
Wenn ihr reden könnt, dann lassen sich auch Regeln nicht nur aufstellen, sondern auch erklären/begründen. Warum/wieso/weshalb muss er um x Uhr zu Hause sein, außer weil du es sagst. Viele Regeln kamen mir damals auch immer nur sehr willkürlich vor. Sprecht darüber und lass auch ihn zu Wort kommen. Was sind seine Meinungen zu den Regeln: Klar hat er einige andere ansichten, aber es lassen sich immer Kompromisse finden.