Mein Jüngster hat bei der U7
die geforderten 50 Wörter auch nur mit Ach und Krach geschafft, weil man ja die Phantasiewörter dazu zählen darf. D.h. "Am" für sein Plüschtier, das eigentlich Esel hieß und auch Tierlaute wie "Drrrrrrrrrrrrrrrrr" für den Specht und "Fffffffffffffffffffffffffffff ffffffffffffffffffffffffssssss ssssssssss" für den Schwan galten.
Und er war da ja noch einmal einige Monate älter als dein Kind.
Zweiwortsätze waren allenfalls "Mama Am" (also Mama, gib mir den Esel" oder "Mama, hat den Esel" oder so ähnlich)
Und mit 30 Monaten, als ich schon dachte "Oje, wie soll das im Kiga werden, wenn er da bald hinwechselt mit 2 Jahren und 9 Monaten", gab es innerhalb einer Woche eine regelrechte Explosion. Er laberte einem wirklich das Ohr ab, grammatikalisch korrekt und mit einem immensen Wortschatz. Die Erzieherinnen der Kita erkannten ihn nach einer Woche Ferien nicht mehr wieder. Die meinten wirklich am ersten Kitatag nach den Ferien: "Ähm??? Was haben Sie dem verabreicht???? Seit wann gibt es Sprechpillen?? Wo ist unser H., der nur auf alles deutete, wenn er was wollte und immer so still war? Das kann echt nicht sein!"
Meine Große hingegen plapperte einem schon mit 1,5 Jahren das Ohr ab und auch die Mittlere fing viel früher an, aber sprach sehr undeutlich. Sie ließ konsequent alle Anlaute weg und wir gingen lange zur Logopädin deswegen.
Nee, der Knopf geht irgendwann auf, da bin ich mir sicher. Ihr habt noch Zeit bis zu der magischen Marke von "24 Monate, 50 Wörter, Zweiwortsätze" und selbst wenn ihr die nicht ganz schafft, ist doch die Tendenz wichtig und auch die Umstände dafür.
Der Jüngste wurde von allen bequatscht, er wuchs wirklich in einem Sprachbad auf, jeder quakte hier immer irgendwas. Auch in der Kleinkindbetreuung war immer viel Kommunikation, aber er schaffte es mit Gesten und Mimik durchzukommen. Zu Hause natürlich sowieso, denn alle waren ja auf ihn getrimmt und diese "Arroganz" nahm er mit in die Kita, wo er auch alleine durch Gesten und einzelne Wörter dennoch zum Ziel kam. Keinerlei Veranlassung für ihn, sich verbal auszudrücken...Die Großen mussten immer gegen den Rest anquaken, er nicht...