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Hej!
Ich bin Hebamme und beantworte Dir gern Fragen, die Du hast.
Kurz vorweg:
Die Ausbildung erfolgt grundsaetzlich an einer Hebammenschule und dauert drei Jahre. Jede Hebammenschule kooperiert mit einem (oder meist mehreren) Lehrankenkenhaus / Häusern. Somit erfolgt der theoretische Teil der Ausbildung in der Schule direkt und der praktische Teil dann im, Krankenhaus. Unsere Schule zB hatte 3 Kooperationshaeuser und jede Schuelerin hatte alle Einsaetze in einem der drei Haeuser. Es gibt allerdings auch Schulen, in denen jede Schuelerin in mehreren verschiedenen HAeusern Einsaetze hat.
Zudem gibt es "neuerdings" auch den Studiengang Bachelor of midwifery. Somit kann man Hebamme nun auch studieren. An manchen Hebammenschulen kann man parallel studieren, hat dann zB jeden Montag FH und ansonsten ganz normal Theorie und Praxis in der Schule.
Ausbildungsvergütung ist von Hebammenschule zu Hebammenschule unterschiedlich. Bei uns waren es im ersten Lehrjahr ca 650 Euro (Ohne Schichtzulagen) und das hat sich dann jaehrlich um ca 100 Euro gesteigert.
Fuer mich war die Ausbildung emotional recht anspruchsvoll und ich muss sagen, dass ich es mit so einem kleinen Kind nicht hinbekommen haette. DIe Muetter, die in meinem Jahrgang waren, hatten auch alle scchon Kinder, die mindestens im Kindergarten waren.
Man hat Einsaetze vorallem im Kreisssaal und auf Wochenstation und dann noch kuerzere EInsaetze auf der Neo, im OP, auf der Gyn, einer Inneren, Externate bei freiberuflichen Hebammen (Laenge je nach Hebammenschule).
Im theoretischen Unterricht gibt es UNterricht von Lehrhebammen zB in Geburtshilfe, Wochenbett, Pflege,... Teilweise wird man von Aerzten unterrichter (zB Gynäkologie, Pädiatrie, Anästhesie,...) und teilweise von anderem Fachpersonal (zB Hygiene, Ernährungslehre, Psychologie/Pädagogik).
Am anspruchsvollsten an der Ausbildung und dem Beruf was den theoretischen Teil betrifft fand und finde ich, dass man ein enorm großes Wissen in viele Fachbereiche braucht, das immer auf Abruf sein muss, aber haeufig garnicht gebraucht wird. Bzw sich je nach zu betreuender Familie/Frau extrem unterscheidet.
Zu den Ausbildungsplätzen:
Als ich mich 2007 beworben habe, war noch ein massiver Andrang auf die Schulen, fuer meinen Jahrgang waren es an meiner Hebammenschule knapp 2000 Bewerberinnen auf 22 Plaetze. Dort war die Bewerbung noch fuer alle offen. Mittlerweile sind an meiner ehemaligen Schule pro Jahrgang nurnoch so 500-1000 Bewerbungen, es wird allerdings auch offen gesagt, dass Abiturientinnen klar bevorzugt werden (wegen des dualen Studiensystems).
Ich bin unheimlich gerne Hebamme. Das muss man allerdings auch sein, um der enormen Belastung (Schichtdienst, Rufbereitschaft, emotionales AUf und Ab) gewachsen zu sein und die geringe BEzahlung hinnehmen zu koennen...
So.. Das als kurzen Ueberblick. Wenn Du noch Fragen hast, dann frage ;)
lG Norea