Hallo
Wie oft wart ihr schon bei der Physio? Wäre für euch eine Kombination aus Physio und Osteopathie denkbar?
Ist der Hinterkopf immernoch seitlich abgeflacht?
Ich schreibe mal was zu unserer Situation, denn ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen
Mein Sohn kam im September mit einer Gesichtsasymmetrie und einer sehr ausgeprägten Lieblingshaltung zur Welt. Seit er 2 Wochen alt ist, sind wir wegen der Gesichtsasymmetrie in osteopathischer Behandlung. Die Asymmetrie hat sich jetzt zu 90% gebessert, nur wenn man es weiß, fällt es noch auf.
Im KH wurde mir gesagt, die Lieblingshaltung ist nicht tragisch, hätten viele Neugeborene und bis zur U3 verschwunden.
Wir haben in den ersten 4 Wochen alles Mögliche unternommen, umlagern, Reize anders setzen, usw. nichts hat geholfen und bei der U3 nannte die Kinderärztin diese Lieblingshaltung eine Zwangshaltung. Selbst wenn wir versucht haben, ihn passiv rauszuholen, hat er gebrüllt wie am Spieß. Nun machen wir seit er 5 Wochen alt ist Physio und bis zur U4 sollten wir weiter beobachten.
Bei der U4 war immernoch keine wesentliche Besserung der Zwangshaltung zu sehen, aber immerhin hat er seinen Kopf schonmal auf die andere Seite bewegt (nicht ganz, aber etwas über die Körpermitte ging schon). Wir wussten zwischenzeitlich wirklich nicht mehr weiter, weil es extrem hartnäckig und die Besserung so klein war. Bei der Vorsorge hat uns unsere Kinderärztin auch gleich gebeten, dringend einen Termin in der Uniklinik auszumachen zur orthopädischen und neurologischen Abklärung und uns auf die Helmtherapie aufmerksam gemacht. Aber sie möchte erst die Befunde aus der Uni abwarten. Denn so eine hartnäckige Haltung hat sie in ihrer über 20jährigen Praxisgeschichte nur seeeehr selten erlebtund meist war was Ernsteres die Ursache.
Anfang Januar hatten wir dann den Termin zur orthopädischen Abklärung wegen einer Wirbelfehlbildung, Torticollis, Kiss-Syndromzum Glück wurde nichts festgestellt. Das Einzige, was die behandelnde Ärztin meinte, war, dass sie als Ursache die lange einseitige Haltung im Bauch (er lag schon 15 Wochen vor ET mit dem Kopf tief im Becken und hat nur 1 oder 2 Mal die Position geändert aber sofort wieder eingenommen) und eine Einblutung in die Halsmuskulatur durch die Geburt. Also wurden wir an die Neurologen weiter verwiesen. Die Untersuchung war vor 3 Wochen und auch da nichts feststellbar. Zum Glück muss ich sagen, mir hätte es wohl das Herz gebrochen.
Die Neurochirurgen haben uns aber die Helmtherapie sehr ans Herz gelegt (wir haben uns im Vorfeld schon darüber erkundigt und waren uns sicher, wir werden die machen) und gleich einen Termin zum Kopfscan ausgemacht. Da kam eine Verschiebung der Schädelplatten von 1,7 cm raus, also schon sehr massiv. Wir haben es nicht so stark eingeschätzt und sind jetzt umso glücklicher, die Helmtherapie zu machen.
Fakt ist bei uns, unser Zwerg hat sich auch nicht nach der Norm entwickelt und tu dir und deinem Sohn den Gefallen, ihn nicht zu vergleichen! Das bringt nichts. Mein Kleiner hat die Bauchlage erst mit 16 Wochen beherrscht (ich meine da das einfach Kopfheben) 4 Wochen später als die Norm und selbst da hat er es max. 5-10 Minuten auf dem Bauch ausgehalten. Er fängt jetzt an sich zu drehen, nur über die linke Seite auf den Bauch. Die rechte meidet er noch. Was solls, auch das ist nicht in der Norm. Wir sind froh über das, war er schon kann und welche Entwicklung er seit Anfang Januar durchlebt. Es kommt alles, manches eben etwas später!
Glaub mir, auch bei deinem Sohn wird die Entwicklung weiter voran gehen. Jedes Kind entwickelt sich anders und in seinem Tempo. Versuche ihn außerhalb der Physio so gut es geht zu fördern und sprich mit eurer Therapeutin, was sie erstmal als die wichtigsten Ziele sieht.
Wenn es dir hilft und dir deine Angst nimmt, dann geh zu deinem Kinderarzt und sprich es an. Schlage ihm vielleicht auch mal vor, dich in einer Uniklinik vorzustellen oder wenn der Hinterkopf noch abgeflacht ist, dich wegen der Helmtherapie zu erkundigen.
Leider ist es immernoch so, dass viele Ärzte die Helmtherapie gar nicht oder zu spät empfehlen. Denn leider verwächst sich nicht jede Kopfasymmetrie. Über die Folgen einer Asymmetrie der Schädelplatten wird auch viel zu wenig aufgeklärt.
Wir haben jetzt seit 5 Tagen den Helm und unser kleiner Mann mit Hut hat ihn von Anfang an akzeptiert. Jetzt steht für uns die Schlacht mit der Krankenkasse an, falls die die Kostenübernahme ablehnt. Aber auch das wird sich regeln, dafür gibt es Einsprüche!