Hallo!
Vor einiger Zeit hatte der Kita-Arzt bei meinem 4,5-jährigen Sohn einen überdurchschnittlichen IQ vermutet. Es gibt ein paar Anzeichen, die dafür sprechen:
- Er hat einen sehr großen Wortschatz und drückt sich sehr "gewählt" aus
- Er hat sich das Rechnen (im Zahlenraum bis 10) selbst beigebracht
- Er interessiert sich für Buchstaben, versucht die Uhr zu lesen
- Er fragt einem "Löcher" in den Bauch, interessiert sich für viele verschiedene, teilweise altersuntypische, Themen
- Er hinterfragt sehr viel, gibt sich mit einfachen Antworten nicht zufrieden
- Er ist sehr kreativ beim basteln und beim erfinden
- Er kann sich sehr in eine Sache vertiefen
- Er braucht nur wenig Schlaf
Im sozialen und emotionalen Bereich hat er einige Defizite:
- Er hat keine Lust auf Routineaufgaben und versucht diese durch Diskussionen oder Erpressungsversuche zu umgehen
- Zuhause ist er sehr bestimmend. Wenn ihm etwas nicht passt, fängt er schnell an zu schreien oder zu weinen, bis vor kurzem hat er auch noch gebissen
- Es fällt ihm schwer sich in die Gefühle anderer Menschen hineinzuversetzen und Rücksicht zu nehmen
- Er lügt das sich die Balken biegen!
- In der Kita ist er sehr zurückhaltend und angepasst und imitiert Verhalten und Sprechweisen anderer Kinder
Eigentlich hört sich das alles für das Alter nicht soooo ungewöhnlich an. Allerdings weiß ich, dass sein Papa als Kind ganz ähnlich war und später in der Schule Probleme hatte:
- Er hatte Probleme damit Autoritäten anzuerkennen
- Er fühlte sich unterfordert und hatte sich oft geweigert Hausaufgaben zu machen
- Die 2. Klasse hatte er übersprungen, hatte sich dann in der 3. Klasse aber dermaßen mit der Klassenlehrerin angelegt, dass er doch wieder zurückgestuft wurde
- In der 2. Klasse las er schon Chemiebücher für die Oberstufe
- Er konnte mit den Spielen Gleichaltriger nichts anfangen
- Er war der Klassenclown und hatte kaum Freunde
Sollte sich bei unserem Sohn der Verdacht tatsächlich bestätigen, würde ich solche Probleme natürlich gerne vermeiden. Deshalb bin ich am überlegen, wie man ihn am besten fördern kann, um eine Frustration durch Unterforderung zu vermeiden. Gleichzeitig wünsche ich mir für ihn, dass er seine Kindheit einfach genießt! Er kommt erst in gut 2 Jahren in die Schule! Soll ich sein Interesse für Zahlen und Buchstaben trotzdem fördern, oder besteht dann die Gefahr, dass er sich in der 1. Klasse langweilt? Früher einschulen lassen will ich ihn eigentlich nicht, weil er körperlich sowieso schon zu den Kleinsten gehört und eben im sozialen und emotionalen Bereich noch lange nicht so weit ist.
Vielleicht hat die ein oder andere ja ein ähnliches Kind. Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen!