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Ich hab Anorexie und Bulimie (die Fressen-Hungern-Form) durch und vor 4 Jahren hab ich auch Amphetamine gezogen weil ich dadurch nicht mehr Essen musste und trotzdem Energie hatte. Am Schluss hatte ich 52kg auf den Rippen.
Nach einem totalen Zusammenbruch mit Suizidversuch bin ich in eine Therapie mit Antidepressiva und Co. Dadurch hab ich wieder an Gewicht zugelegt und durch eine Beziehung mit einem Spielsüchtigen bin ich dann ziemlich auseinander gegangen. Der hat nämlich nur Zeug gegessen, das man mit 1 Hand vor dem PC futtern konnte und dazu gehören halt Pizza, Burger, Würstchen und sonstiges fettiges Zeug. Naja, da hab ich halt mitgegessen. Aber nur weil nichts anderes da war und ich für mich nicht extra kochen wollte. Hätte er nichts gegessen hätte ich das auch vergessen.
Also mein Essverhalten war ziemlich fürn Allerwertesten, weil Essen für mich nen ziemlich niedrigen Stellenwert hatte.
Als ich meinen Mann kennengelernt habe hab ich das erste Mal Spaß am Kochen entwickelt, aber da er sehr dünn ist isst er am liebsten Fleisch und alles was irgendwie kalorienreich ist. Dadurch hab ich dann auch nochmal ein paar Kilo zugenommen, was mir aber ziemlich egal war, weil ich durch die Antidepressiva meine Körper nicht mehr als "Feind" gesehen hab.
In die Schwangerschaft gestartet bin ich dann auch mit 84kg. Ahso, das sollte ich noch erwähnen: Ich bin 1.80m groß. Also 84kg sind nicht unbedingt schlank, aber ich sah auch nicht aus wie ein laufender Öltank.
In der Schwangerschaft hab ich dann wirklich Lust am Essen entdeckt und da mir meine Figur zu dem Zeitpunkt schon ziemlich egal war hab ich so ziemlich alles gegessen worauf ich Lust hatte. Das letzte Mal als ich vor der Entbindung auf der Waage war hatte ich dann stolze 107kg auf den Rippen.
Meine Tochter, die ich stille, ist jetzt 12 Wochen alt und ich hab vor ein paar Tagen angefangen mich nach Weight Watchers zu ernähren.
Jetzt fange ich langsam an zu begreifen was "Ernährung" bedeutet, wie man es richtig macht und wo die ganzen bösen Ernährungsfehler liegen.
Mittlerweile koche ich für meinen Mann das wonach ihm ist und mache mir parallel eine gesündere, figurfreundlichere Variante. Seitdem gebe ich auch wieder mehr Milch, nehme an Gewicht ab und bin rundum fitter. Durch die Schwangerschaft habe ich auch einen viel besseren Bezug zu meinem Körper bekommen, merke was mir gut tut und was ich lieber lassen sollte und ich brauch nichtmal meine Antidepressiva.
Mein Zielgewicht liegt irgendwo zwischen 70 und 75 kg, was auch ein deutlicher Fortschritt ist, da ich vor ein paar Jahren noch mindestens die 65kg angepeilt hätte.
Also zusammenfassend kann ich sagen, daß mir die Schwangerschaft ziemlich gut getan hat. Sicherlich spielt die Vorbildfunktion später noch eine Rolle, aber im Moment sehe ich die Schwangerschaft schon als auslösender Faktor für eine komplette Änderung meines Verhaltens und (was ich noch wichtiger finde) meiner Einstellung.