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Bobath-Therapie
Das Bobath-Konzept ist ein in allen pflegerischen Bereichen erfolgreich angewandtes Pflege- und Therapiekonzept zur Rehabilitation von Menschen mit Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS), die mit Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen und Spastik einhergehen.
Die Bobath-Therapie wird eingesetzt bei zentral bedingter teilweiser oder vollständiger Lähmung (Parese bzw. Plegie) eines Körperabschnittes, Haltungs-, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, unkontrolliert erniedrigter Muskelspannung (Hypotonus, schlaffe Lähmung) bzw. unkontrolliert erhöhter Muskelspannung (Hypertonus, Spastik) sowie Störungen der Körperselbstwahrnehmung.
Die Arbeitsprinzipien der Bobath-Therapie sind Regulation des Muskeltonus und Anbahnung physiologischer Bewegungsabläufe. Die Bobath-Therapie arbeitet nach einem ganzheitlichen Konzept und kommt daher nicht nur bei der Krankengymnastik, sondern z.B. auch bei der Ergotherapie zum Einsatz.
Zuerst wurde dieses Konzept bei Erwachsenen angewendet, bei Patienten, die einen Schlaganfall erlitten hatten Später auch für Säuglinge und Kleinkinder, z.B. Kinder, die einen Sauerstoff-Mangel während der Geburt hatten und alle jene, die zur sogenannten "Risiko-Gruppe" gehören.
Mögliche Auffälligkeiten werden bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt festgestellt. Als Eltern solltete ihr aber auch merken, wenn eure Kinder ungleichmäßige oder steife Haltungen aufweisen und dann mit dem Kinderarzt sprechen. Eine krankengymnastische Behandlung sollte möglichst in den ersten Lebensmonaten begonnen werden, da hier die Chancen am Größten sind erfolgreich in die Bewegungsmuster einzugreifen. Der Kinderarzt schreibt dann eine Heilmittelverordnung (HMV) für Krankengymnastik nach Bobath. Nun ist der Besuch bei einer Krankengymnastin, die nach Bobath ausgebildet ist, an der Reihe. Meistens kann euer Kinderarzt mit einer Adresse weiterhelfen. In ländlichen Gegenden, wo alles etwas zentraler ist, meldet ihr euch beim zuständigen Sozialpädiatrischen Zentrum. Dort sind immer verschiedene Therapeuten und Therapeutinnen vorhanden.
Die Mitarbeit der Eltern ist bei der Bobath-Therapie ganz wichtig. Man bekommt zwar nicht direkt Hausaufgaben von der Therapeutin, aber es werden bestimmte Handgriffe gezeigt, mit denen man die Haltung und z.B. den Muskelaufbau fördern kann. Dieses "Handling" muss man im Umgang mit dem Säugling oder Kind permanent anwenden, um einen optimalen Behandlungserfolg zu erzielen. Ein weiterer Aspekt der Elternmitarbeit ist die Beobachtung des Kindes zuhause. Man berichtet der Therapeutin über eventuelle Fortschritte, sich herausbildende Stärken und "vertuschte" Schwächen, die in der Therapiestunde dann genauer unter die Lupe genommen werden.