Hallo,
ich bin in der 18ten SSW. Die Schwangerschaft war nicht geplant. Ich besuche seit September 2011 eine Abendschule, um mich auf eine Pruefung im Maerz 2013 vorzubereiten. Die muendliche Pruefung waere bei bestandener schriftlicher im Mai 2013. Er beide zusammen ergeben eine bestandene Pruefung.
Problem 1: ich bin vollzeit berufstaetig.
Problem 2: wir muessen nun zusammen ziehen wg. dem Kind. Da wir in einer teuren Grossstadt wohnen heisst das zeitintensive Wohnungssuche und dauernd Besichtigungstermine. Plus dann noch der Umzugsstress. Plus voraussichtlich Hochzeit noch dieses Jahr, also Hochzeitsorganisationsstress.
Problem 3: ich kann die Pruefung entweder im Maerz 2013 machen oder im Oktober 2013. Ich darf mich nicht zu beiden Terminen anmelden, da die Wartelisten voll sind. Aufgrund meiner besonderen Situation habe ich von dem zu pruefenden Amt noch eine Kulanzfrist bis Ende November bekommen. Bis dahin muss ich mitteilen welchen Termin ich wahrnehmen will.
Nehme ich Maerz 2013 und falle durch, dann muss ich bis Maerz 2014 warten, weil Oktober 2013 voll ist.
Problem 4: seit November letzen Jahres ist mein Freund zu mir gezogen, weil seine Wohnung ploetzlich unbewohnbar wurde. Er hat nun eine neue Wohnung, verbringt aber die meiste Zeit immer noch bei mir. Die Wochnenden sind damit fuer mich zum lernen weg und auch die Abende.
Er ist Handwerker und versteht nicht, wie viel Aufwand in der Pruefungsvorbereitung steckt, bzw. unterschaetzt den Aufwand. Er meint mit Kind haette ich jede Menge Zeit mich immer noch fuer Oktober vorzubereiten, da das Kind ja viel schlaeft.
Mit fehlt da der Erfahrungswert und ich kenne niemanden der mal in meiner Situation gesteckt hat, den ich fragen koennte.
Zur Pruefung: Aufwand ist etwa so wie 2 Semester Uni in einer Pruefung. Also wirklich zeitaufwaendig.
Ich habe auch die letzten Monate gelernt, aber der Stoff ist so viel, dass ich unbedingt dafuer noch Urlaub oder eben den Mutterschutz nutzen muss. Dann koennte ich es evtl. schaffen, muesste mich aber in dieser Zeit voll aufs Lernen konzentrieren koennen. Wird schwierig, weil mein Freund nicht einsieht, die Abende bei sich allein oder mit seinen Freunden zu verbringen. Mir wird das eher als psychische Stoerung ausgelegt mit der Pruefung, als Vorwand, um Abstand zu ihm zu halten. Ich kriege da nicht richtig support von ihm.
Zudem sagt er, das Kind sei viel wichtiger als die Pruefung (da hat er ja auch recht) und die Pruefung kann ich irgendwann immer noch machen (das weiss ich eben nicht, wie realistisch das dann noch ist).
Fuer mich ist diese Pruefung immens wichtig, denn sie oeffnet mir die Tuer in eine andere berufliche Welt. Ich merke ausserdem, dass ich allmaehlich immer trauriger werde, dass ich nie Zeit zum lernen habe. Ich schlittere allmaehlich in so eine depressive Schieflage. Ich kann mich gar nicht mehr aufs Kind freuen bzw. weiss nicht, ob ich mit Kind ueberhaupt noch dazu kommen werde zu lernen. So zu lernen wie es das Thema verlangt.
Frage an euch:
Das Kind kommt Ende Januar zur Welt.
Wie realistisch ist es, sich mit Baby/Kleinkind auf die Pruefung vorzubereiten? Oder macht es mehr Sinn es vorher durchzuziehen, also bis Ende Januar voll zu lernen und dann nach der Geburt den Stoff immer wieder zu wiederholen bis Mitte Maerz und dann nochmal voll durchlernen bis Mai fuer die muendliche?
Oder sollte ich mich von meinem grossen Traum ganz verabschieden, fuer mehrere Jahre?
Die Ausbildung habe ich privat bezahlt, sie hat mehrere Tausend Euro gekostet...Zudem ist das Kind ja dann da, also werde ich wahrscheinlich auch nicht mehr Zeit haben...
Ueber Euren Rat waere ich sehr dankbar. Besonders von Frauen, die in einer aehnlichen Situation waren oder mit Baby ihre Ausbildung gemacht haben und das selbst erlebt haben.