evonne_11937628Eigentlich unverantwortlich
Liebe Biggi,
ich habe auch den Eindruck, dass leibliche Eltern kaum Unterstützung bekommen. Ich habe viele Jugendämter und Krankenhäuser gefragt, ob sich die Mütter, wenn sie ihr Kind zur Adoption freigeben, vom Kind verabschieden können, sie das Kind noch für ein paar Stunden wenigstens behalten. Da wurde mir entgegen geschrien: Um Gottes Willen, die Frau könnte sich ja dann doch noch für das Kind entscheiden. Also wirklich, ist es nicht das Recht einer Mutter, sich gebührend vom Kind zu verabschieden, wenn sie es für richtig hält? Ist das nicht auch für das Kind wichtig? Und wenn sie sich dann doch noch für das Kind entscheidet, dann ist das doch ihre Entscheidung, die man akzeptieren sollte und alles dafür tun sollte, sie bei diesem neuen Weg zu unterstützen!
Es ist wirklich schlimm, dass jemand wie du, der so fit und engagiert erscheint, nach Hilfe sucht, sie aber nicht bekommt. Man sagt dir, du sollst dein Leben wieder in den Griff bekommen, aber niemand hilft dir dabei. Es gibt für alles Selbsthilfegruppen, aber für leibliche Eltern gibt es keine Unterstützung. Für leibliche Mütter, die ihr Kind zur Adoption freigegeben haben, gibt es wenige Selbsthilfegruppen, die habe ich gefunden, auch eine gute Internetseite, aber für leibliche Mütter, deren Kinder in Pflege leben, gibt es nichts. Außer vielen Vorurteilen, wie mir scheint.
Liebe Grüße und verlier nicht den Mut! Katrin