Hallo Leute!
Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, aber ich bräuchte auch mal Rat. Vielleicht hat je eine von Euch ein paar Weißheiten auf Lager, um mir neuen Antrieb oder dergleichen zu verschaffen.
Kurz: meine Ehe, mein Mann, mein Leben und meine Pflichten und die Verantwortung überfordern mich und lassen mich manchmal echt verzweifeln.
Seit über vier Jahren bin ich verheiratet und wir haben zwei wunderbare Kinder, die wir vergöttern. Natürlich sind sie wie alle Kinder oft anstrengend und bringen uns fast um den Verstand, weil sie absolut ihren eigenen Kopf haben und den auch gern durchsetzen. Da mein Mann und ich in erziehungstechnischen Dingen immer unterschiedlicher Meinung sind, haben wir uns deshalb permanent in den Haaren und über die Jahre hinweg habe ich von diesen ewigen Streitereien dermaßen die Nase voll, dass ich oft an Trennung denke.
Wir sind eigentlich beide total überfordert. Wir arbeiten beide Vollzeit, er in der Bauleitung eines größeren Bauunternehmens und ich in der Buchhaltung eines Abrechnungsbüros, die Kinder sind tagsüber in Betreuung. Wir haben ein Haus mit Grundstück. Während ich wie ein Hamster im Rad alles mache, Hausarbeit, Kinder, Garten und und und, zieht es mein Mann immer vor, sich von seiner Arbeit und dem Stress zu erholen. Ich habe in seinen Augen keinen Stress, da ich ja keine körperliche Arbeit habe, sondern meine Zeit auf Arbeit in Ruhe absolviere. Deshalb bin ich sofort auf hundertachzig, wenn er so redet und seine Faulheit zuhause ist der nächste Grund, warum wir uns oft zoffen. Das artet in richtigen Beleidigungen gegeneinander aus und ich sage ihm in meiner Wut oft, dass ich ihn manchmal richtig hasse und wenn die Kinder nicht wären, dass ich dann schon lange über alle Berge wäre. Ich weiß, das ist nicht richtig, aber ich erreiche ihn anders schon lange nicht mehr. Er ist so kalt und behandelt mich manchmal echt wie seine Putze und Hausmutti.
Innerlich sehne ich mich manchmal nach Freiheit. Krass! Nur ein paar Tage ohne alles, nur ich ganz allein, um wieder richtig Kraft zu tanken.
Vor einiger Zeit hatte ich gesundheitlich arge Probleme. Nach einem regelrechten Ärztemarathon bestätigte man mir, dass ich gesund bin, aber psychisch auf dem absteigenden Gleis Burnout, Überforderung und all sowas. Anfangs wollte ich davon nichts wissen, aber nach Psychotherapie und intensiven Gesprächen mit meiner Therapeutin glaube ich jetzt auch langsam daran. Sie sagte, ich hätte eine extreme Lebensunzufriedenheit. Aber was soll man ändern? Die Umstände sind nun mal, wie sie sind.
Gehts anderen auch so? Würde mich sehr trösten. Manchmal denke ich, vielleicht bin ich irgendwie selbstsüchtig oder so. Ich liebe meinen Mann und möchte eine harmonische Ehe führen, aber ich weiß nicht mehr wie. Ständig genervt zu sein zerrt an allem.