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Ich habe vor den Eltern großen Respekt, denn es braucht viel Kraft und Größe, dass man so einem Menschen vergibt, der einem nicht nur sein Liebstes genommen sondern es auch noch gequält hat....es muss eines der schlimmsten Dinge sein, die einem passieren können.
Also, zu Gott und dem Vergeben...aus christlicher Sicht :-)
Es ist so: Gott hat die Menschen geschaffen und er liebt jeden einzelnen. Er hat quasi den Spielraum und die Spieler gemacht..aber das Spiel spielen wird selber. Er lässt uns den Weg gehen, überlässt uns die freie Entscheidung mit all seinen Konsequenzen für uns und andere. Dass es dabei Menschen gibt, denen andere egal sind, ist nicht Gottes Schuld. Würde Gott immer eingreifen, wäre unser Leben nicht mehr selbstbestimmt.
Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht und so steht es auch in der Bibel, dass Gott auf die Menschen, die ihn lieb haben, aufpasst. Auf den ersten Blick mag das nicht so aussehen, denn dann dürfte gläubigen Menschen ja nichts passieren...aber auch wenn Gott es zulässt, dann passt er auf, dass wir daran nicht zerbrechen, dass wir es tragen können...siehe Mircos Eltern. (Es gibt aber auch die Möglichkeit durch das beten Gott zu bitten, dass er eingreift- und da kenne ich sehr viele Beispiele wo es Gott auch wirklich getan hat!! Aber nicht immer hält Gott es für sinnvoll, aus welchen Gründen auch immer....- für uns unvorstellbar. )
Für die Strafe sorgt Gott aber selbst...wenn nicht in diesem Leben, so nach dem Tod (wenn der Mensch es nicht vorher in seinem Innersten bereut und sich ändert). Deswegen brauchen wir uns nicht mit Hassgedanken und Rachegefühlen herumzuschlagen....wir überlassen es Gott.
Für uns ist nur wichtig, Gott hat jeden lieb und wir haben die Anweisung, es auch zu tun. Wir sollen immer den Wert des Menschen vordergründig sehen, nicht dass was er getan hat. Darum bemühen wir uns zu verzeihen.
Ich versuche es auch in meinem Leben so handzuhaben... eher zu verzeihen, als mich mit Rache oder Hassgefühlen zu beschäftigen, ...klar ist es nicht immer leicht, aber wenn man es schafft (und das kann man mit Gottes Kraft!), ist es unendlich befriedigender als das Böse in seinem Herzen herumzuschleppen und nachtragend zu sein.
Mircos Eltern werden auch getrauert haben, jedoch nicht voller Wut.... sondern eher um den Verlust ihres Sohnes, dessen Leben zu Ende gegangen ist, bevor es überhaupt richtig gestartet ist und den sie lieb hatten. :TRISTE:
Es ist ein kompliziertes Thema und emotional belastet...aber an dieser Umgangsweise kann man gut erkennen, wer ein "richtiger" Christ ist, denn sonst kann man es nur sehr schwer schaffen, zu verzeihen. Und es mag auch befremdlich klingen....das gebe ich zu...aber wenn man an Gott glaubt und ihn liebt, dann erkennt man, dass es keine bessere Umgangsweise dazu gibt.
LG