Hallo,
vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir einen Rat geben, denn ich bin momentan schon körperlich und seelisch total kaputt und zweifle mittlerweile an mir selbst...
Es geht um meinen sechs Monate alten Sohn und sein Schlafverhalten. Ich erzähle mal der Reihe nacht, wie es sich in den letzten Monaten entwickelt hat:
- In den ersten 10 Lebenstagen hat er bei mir im Bett geschlafen, weil ich es nicht übers Herz gebracht hab, ihn in seine Wiege zu legen. Dann haben wir festgestellt, dass wir alle total schlecht schlafen, weil wir auch im Schlaf auf den Kleinen "aufpassen" und ich hab's ausprobiert, ihn in seine Wiege zu legen. Anfangs hab ich ihn immer gestillt, dann im Arm gewiegt bis er eingeschlafen hat und ihn dann in die Wiege gelegt. Später hab ich ihn im Halbschlaf reingelegt und bald sogar wach nach dem Stillen, er ist immer innerhalb von einigen Minuten OHNE WEINEN eingeschlafen. (Schreien lassen wär für uns nicht in Frage gekommen, kommt auch heute noch nicht in Frage.)
- Mit 7-8 Wochen hat er mit dieser Methode mittlerweile jede nacht mindestens 6-8 Stunden durchgeschlafen, dann hat er getrunken und hat bis 6-7 in der Früh weitergeschlafen. Da war ich echt total glücklich, dass das so gut geklappt hat und zwar ohne, dass er jemals im Bett weinen musste! Auch nachts, wenn er aufgewacht ist, hat er getrunken und ist danach sofort friedlich eingeschlafen...
- Mit zwei Monaten bekam er einen Schnupfen, der letzendlich ca. zwei Monate angedauert hat. Da er schlecht Luft bekommen hat und die Nase am ehesten beim Stillen frei wurde, hab ich ihn am Abend immer lang nuckeln lassen, bis die Nase schön frei war. Dabei ist er immer öfter eingeschlafen, d. h. ich hab ihn wieder immer schlafend in die Wiege gelegt. Da der Schnupfen ja sehr lang angehalten hat, hat er sich daran gewöhnt, dass er nur noch an der Brust einschläft. Das fand ich zwar nicht wirklich optimal, aber ich kann damit leben, zumal er nur kurz getrunken hat und dann gleich eingeschlafen ist. Der Nachteil ist eben, dass ihn niemand außer mir beruhigen kann, wenn er nachts aufwacht. Aber wie gesagt, das wär ja noch okay gewesen...
- Irgendwann war es dann so dass er tagsüber immer schlechter geschlafen hat, d. h. dass er zwar beim Stillen oft eingeschlafen ist, ich ihn aber nicht weglegen konnte, weil er sofort total geweint hat. Da hat er tagsüber fast nur im Kinderwagen geschlafen und zwar nur solang der gwschoben wurde. War also auch nicht so toll. (Nachts war weiterhin alles okay. Er ist zwar immer öfter wach geworden und wollte trinken, ist aber danach sofort eingeschlafen.) Zu dem Zeitpunkt war er fünf Monate alt und ich habs dait einem festen Mittagsschlaf versucht, also mit Ritual, ähnlich wie am Abend. Nach 3-4 Tagen hat es schon gut geklappt und er hat dann immer 2-3 Stunden geschlafen. Ich dachte also, dass wir auf einem guten Weg sind...
- Vor ca. 3 Wochen hatte er plötzlich ständig Hunger, d. h. er wollte ca. alle zwei Stunden an die Brust, Tag UND Nacht. Naja, ich dachte, es ist bestimmt ein Wachstumsschub und hab sie fleißig gestillt, in der Hoffnung, dass der Schub irgendwann vorbei ist...
- Seit ca. einer Woche isst / trinkt er tagsüber fast GAR NICHTS mehr, dafür nachts weiterhin alle 2-3 Stunden. Laut Kinderarzt (und meine Beobachtung bestätigt das auch) hat er tagsüber schlicht "keine Zeit", weil er ständig beschäftigt ist. Aber da er nachts sich das Nötige holt, sei das nicht besorgniserregend. Damit muss ich mich wohl oder übel erstmal abfinden, auch wenn ich hoffe, dass der Kleine irgendwann trotzdem vor allem tagsüber Nahrung aufnimmt...
- Aber am Samstag Abend ging es damit los, dass er gar nicht mehr schlafen will, auch nachts nicht mehr. Ich brauche teilweise weit über eine halbe Stunde (bis vor kurzem waren es meist 10-15 Minuten), bis er einschläft. Und wenn ich ihn dann in sein Bettchen lege, fängt er sofort jämmerlich zu weinen an! Das heißt, wieder anlegen, weil er anders gar nicht mehr in den Schlaf findet, warten bis er einschläft und hoffen, dass ich ihn ins Bettchen legen kann. Das läuft dann beim Mittagsschlaf und - noch schlimmer - während der Nacht auch so: Oft muss ich ihn nacheinander mehrmals in den Schlaf stillen, bis er mal wirklich schläft. Nachdem ich gestern Nacht fast gar nicht geschlafen hab, weil er ja alle 2-3 Stunden aufwacht und dann ewig nicht einschläft (sondern lacht, singt, erzählt, usw.), und er gestern nach 2maligen Einschlafstillen doch schon nach 20 Minuten weinend aufgewacht ist, hab ich heute Nacht ausprobiert ob er bei mir im Bett besser schläft. Das Ergebnis: Er war trotzdem alle zwei Stunden wach und wollte an die Brust, allerdings ist er danach sofort eingeschlafen und hat nicht geweint. Dafür könnte ich vor Rückenschmerzen heulen, die ich IMMER hab, wenn er die ganze Nacht bei mir schläft, weil ich dann so verrenkt da liege; also ist das auch keine Lösung, zumal er trotzdem genauso oft aufgewacht ist...
Nun, irgendwie bin ich ziemlich ratlos, was ich tun soll. Es kann ja nicht sein, dass er erstens sich fast nur noch im (Halb-)Schlaf ernährt (tagsüber trinkt er immer nur extrem wenig, außer beim Einschlafen zum Mittagsschlaf) und jede Nacht 4-5mal wach ist. Das ist weder für ihn noch für mich besonders gut...
Außerdem verstehe ich nicht, warum er IMMER SCHLECHTER schläft, es hat ja anfangs super geklappt! Irgendwie hab ich auch Angst, dass ich ihm etwas "Falsches" anerziehe und er irgendwann allein gar nicht mehr schlafen kann...
Bitte jetzt keine Vorwürfe, weil ich ihn nicht bei mir im Bett haben möchte, aber erstens hat es fast ein halbes Jahr lang super geklappt in seinem eigenen Bettchen (im Schlafzimmer) und zweitens KANN ich dann nicht wirklich gut schlafen und bin total kaputt, vor allem auch wegen der Rückenschmerzen... Auch, dass ich ihn nicht in den Schlaf stillen will, stimmt nicht, würde ich ja gern machen, aber mittlerweile schläft er ja auch dann nicht mehr...
Vielleicht kann mich hier jemand aufbauen, denn ich zweifle schon total an mir selber! :-(
LG
Judit