Wo soll man da anfangen? In wenigen Stunden hat mein Sohn Geburtstag, und wie jedes Jahr bin ich in dieser Schmerzspirale, weil ich nicht weiß wie es ihm geht und all diese kleinen Dinge, die Mütter von ihren Kindern eigentlich wissen....
Ich habe meinen Sohn vor zehn Jahren zur Adoption freigegeben, und seit jenem Tag bin ich so beschäftigt, alles zu verdrängen, das es mich unendlich hart trifft, wenn ich merke wie schnell doch schon wieder ein Jahr vergangen ist.
Ich weiß wie richtig die Entscheidung war die ich getroffen habe....dennoch bezahle ich jede Minute dafür. Wie oft ich gehört habe das Frauen es sich so einfach machen würden....Nein, daran ist nichts leicht. Nicht am Tag wo Du Dich entscheidest, nicht wenn Du Dich verabschieden mußt (vielleicht für immer?) und schon gar nicht wenn Du Dich danach Deiner Familie, Deinen Freunden und dem Rest der Welt immer wieder stellen mußt.
Doch all das ist nicht das Schlimmste. Sondern die quälende Ungewißheit, ob es Deinem kleinen Schatz wirklich besser geht als bei Dir. In den ersten beiden Jahren nach der Adoption hast Du vielleicht noch Kontakt zum Jugendamt, es ist die Zeit der Bewährung für die neuen Eltern. Doch danach ist Leere. Entsetzliche Leere.
Zehn Jahre sind vergangen. Und es wird schlimmer. Die Fragen, die Sehnsucht, die Angst.
Gibt es jemanden, der diese Erfahrung auch gemacht hat? Dem es so wie mir geht, die sich nicht mehr traut darüber mit den Freunden und Verwandten zu reden weil sie glaubt es will keiner wirklich hören?
Ich würde mich über Antwort freuen.