luned_11881153Hi sabrina
Ich versuchte, auf deine private nachricht zu antworten, aber irgendwie geht nix. Also versuche ich es jetzt mal so:
originaltext:
liebe sabrina,
sorry, dass ich nicht früher antworte. War ziemlich viel beschäftigt mit eBay und eigenem Weinen...
Im allgemeinen sagt man, dass Babys nicht in der Lage sind, vor dem 6. Monat mit Tränen zu weinen. Meine Erfahrung, mit meinem Kind, das heute 15 ist, widerlegt das. Er weinte bereits mit 2 Monaten mit Tränen. Aber nur, weil ich geduldig ausharrte und ihn erstmal schreien ließ.
Vor kurzem hielt ich "meinen" Enkel, eigentlich den meines vor kurzem geheirateten Mannes im Arm. Beinahe hätte ich es geschafft, ihm, dem Kleinen, zu den befreienden Tränen zu verhelfen. Es war anlässlich einer sehr stressigen Hochzeit, zu der alle Beteiligten von weit her angereist waren. Der Kleine, den ich im Garten des Anwesens herumtrug, er war 4 Monate alt, schaute mich während dem Schreien mehrere Male ganz intensiv an, als ob er fragen wollte: "Ist es wirklich ok, dass ich hier herumschreie?" Ich versicherte ihm immer wieder, dass alles in Ordnung ist und er schrie dann weiter. Diese Augen- Blicke waren einfach schön...
Leider kam dann seine Mama an, die es wohl nicht mehr ertragen konnte und nahm ihn mir aus dem Arm. Da ich meine "Stieftochter" nicht so gut kenne, traute ich mir keine Einmischung zu. War ich doch selber Mutter, und weiß, wie schwer es ist, Rat von älteren anzunehmen.
Aber nun zu dir: Wenn du es schaffen kannst, das Schreien zu ertragen, deinen kleinen Engel dabei einfach nur fest zu halten und ihm zu versichern, dass es gut ist, dass er seinen Schmerz herausschreit, dann denke ich, wird es letztendlich in ein paar Tränen münden, die sehr erleichternd sein werden. Und wenn du nicht anders kannst, heul' doch einfach mit!
Um das alles zu verstehen, müsstest du das Buch lesen von Aletha J. Solter: Warum Babys weinen. Ich propagiere das hier nicht ganz ohne Grund. Keine Weisheit, die ich hier zum Besten gebe ist auf meinem eigenen Boden gewachsen. Das Buch war und ist für mich sehr hilfreich.
Und das Thema an und für sich sehr wichtig. Ich denke daran, hier örtlich einen Gesprächskreis zu bilden, oder sowas wie eine Beratungsstelle. Würde mich interessieren, was du davon hältst.
Ich hoffe, dass meine Antwort nicht zu spät kommt. Dass du hin und wieder hier vorbeischaust und nehme mir vor, auch regelmäßig hier wieder reinzuschauen.
Alles Gute für dich und dein Kind,
ghellina