@morgaine:
Wenn das Stillen problemlos klappt, ist es vielleicht nicht anstrengend, aber leider klappt es eben nicht bei jedem. :-/ Die erste Woche hat das Stillen bei mir eigentlich gar nicht geklappt. Im Krankenhaus waren sie sehr stillfreundlich und neben den Schwestern war auch eine Stillberaterin bei mir und wir haben alles versucht. Die Kleine hat beim Saugen einfach immer die Zunge gegen den Gaumen gedrückt und konnte so einfach nicht saugen, weshalb ich abpumpen musste und wir die Milch mit einem Fläschchen geben mussten. Die Stillberaterin hat uns dafür den Sauger Calma von Medela empfohlen, damit das Stillem doch noch klappen kann. Inzwischen tut es das auch, aber nur mit Stillhütchen und viel Anstrengung. Da ist nichts mit einfach mal Shirt hoch und das Kind dockt sich an. Ich muss die Kleine in einer ganz bestimmten Positiion auf das Stillkissen legen und mit beiden Händen die Brust halten bzw. zusammen drücken. Dabei sitze ich selbst so ungemütlich, dass ich inzwischen permanent Rückenschmerzen habe.
Da die Kleine bei ihrer Geburt auch noch recht zart war, ist es wichtig, dass sie genügend trinkt. Für sie ist das Stillen aber auch sehr anstrengend, weshalb sie oft nach ein paar Schlucken einschläft, dann wieder aufwacht, wieder zwei Mal saugt und wieder einschläft. So zieht sich eine Mahlzeit teilweise über zwei Stunden und sie bekommt danach noch abgepumpte Milch im Fläschchen.
Ich weiß, dass das nicht der Normalfall ist, aber es gibt es eben durchaus.
Ich hatte mich sehr aufs Stillen gefreut und bin da sehr positiv dran gegangen. Sowohl die Krankenschwestern, als auch die Stillberaterin und die Hebamme haben mir gesagt, dass ich alles richtig mache und man bei den Anlagepositionen nichts verbessern kann. Außerdem haben sie mir bestätigt, dass ich sehr ruhig und geduldig sei und dass es ansonsten wohl gar nicht mehr geklappt hätte.
Inzwischen habe ich schon richtig Alpträume vom Stillen. Dazu kommt, dass ich öfter Mahlzeiten ausfallen lasse, weil wir eben stundenlang am Stillen sind. Nebenbei muss ich dann noch jede Gelegenheit nutzen, um abzupumpen, was auch nicht gerade leicht ist, weil sie oft nicht lange genug schläft. D. h., ich muss entweder warten, bis mein Mann von der Arbeit zuhause ist, oder versuche eine Seite nach der Anderen abzupumpen und mit dem anderen Arm die Kleine zu schaukeln. Trotzdem finde ich das Abpumpen weniger anstrengend, als das Stillen.
Wenn man dann noch ständig liest, wie einfach doch das Stillen ist, ist das echt wie ein Schlag ins Gesicht...