Meine Tochter
wird fast sieben sein wenn sie eingeschult wird, Stichtag bei uns ist der 1.9. und am 30.9. hat sie Geburtstag.
Ich habe mich auch mit einer früheren Einschulung auseinandergesetzt, letztlich aber guten Gewissens dagegen entschieden.
Meine Tochter würde ich auch als wiff bezeichnen, sie schreibt ihren Namen und die unserer Familienmitglieder, sie kennt Zahlen bis hundert, kann die Uhr lesen bzw. versteht auch wenn ich sage in einer halben Stunde machen wir dieses oder jenes.
ABER diese unbeschwerte Zeit die sie jetzt erlebt, Kindergarten ohne Verpflichtungen, die möchte ich ihr nicht nehmen. Das Leben voller Leistungsdruck ist lange genug, warum sollte man Kinder frühzeitig in feste Strukturen drängen wenn es nicht unbedingt nötig ist?
Wir nutzen dieses Jahr vor Schuleintritt intensiv, sie lernt Flöte und besucht die Musikschule, dabei lernt sie auch dass man regelmäßig üben muss, ähnlich wie bei der Hausübung später. Außerdem findet der Unterricht in der Schule statt und sie übt so automatisch den Schulweg. Sie hilft mir im Haushalt mit, lernt Wäsche aufzuhängen, den Geschirrspüler auszuräumen, einfach Schneidearbeiten in der Küche, einen Kuchenteig anrühren usw. Dafür ist sie alt genug und jetzt haben wir die Zeit dafür auch diese Dinge zu erlernen.
Falls jetzt jemand aufschreit und sagt ich erziehe mir einen Haushaltssklaven heran, dem sage ich, in unserer Vorschulklasse werden genau diese Dinge mit den Kindern geübt, Dinge des Alltags.
Ich gönne meiner Tochter dieses Jahr, sie freut sich schon total auf die Schule. Ich denke mir eigentlich nie, sie wäre schon vergangenen Herbst reif gewesen. Sie wäre bestimmt mitgekommen, was den Stoff betrifft, aber vom sozialen Aspekt her, ist sie sicher noch zu unreif gewesen.
LG