Hallo,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich mittlerweile überfragt bin und auch Ärzte bisher mir nicht weiterhelfen konnten / wollten.
Mein Problem beziehungsweise meine Sorge ist etwas ausführlicher und umfasst, meines Erachtens mehrere Bereiche, deswegen ist mein Text wahrscheinlich etwas länger ausfallend.
Möchte mich schonmal für die Länge des Textes entschuldigen,aber ich denke die Vorgeschichte und Details sind bei Babys besonders wichtig, weil man doch oft etwas übersieht!
Ich bin auf der Suche nach ähnlichen Erfahrungen, nach Hilfe, Tricks und Tipps. Ich möchte einfach alles versuchen,damit es meiner Tochter wieder gut geht.
Also
Im September 2010 kam Maja zur Welt. Es war eine anstregende Einleitung und dann ein Kaiserschnitt, der sehr lange gedauert hat. Es wurde festgestellt,dass der Geburtstermin um 3 Wochen falsch berechnet wurde und Maja somit tatsächlich anstatt 1, 4 Wochen zu früh kam. Ich hatte eine sehr schlimme Schwangerschaft. War oft im Krankenhaus, wurde mit Tabletten vollgestopft von einem Arzt zum anderen geschickt. Ums kurz zu sagen, schmerzhaft und extrem stressig.
Maja war eigentlich von anfang an sehr pflegeleicht und ich hatte anfangs gedacht, gut,sie hat den ganzen Stress echt gut verarbeitet und macht sich nichts draus. Aber seit dem sie 2 Monate alt ist, brüllt sie eigentlich realtiv viel. Erst dachten wir, es sind die Koliken, doch alle Hilfsmittelchen dagegen haben weder geholfen noch Linderung gezeigt. Zwischenzeitlich wurde es besser und Maja fing an die Nächte bis 7 Stunden durchzuschlafen und alles war soweit entspannt. Seit sie 3 1/2 Monate alt ist, wirkt sie extrem unausgeglichen. Sie schreit extrem, wenn man sie beim Füttern in der Armbeuge hat, sie schläft tagsüber maximal 20-30 Minuten und Nachts maximal 6-7 Stunden. Sie hat einen unregelmäßigen Trinkrhythmus . (Ich konnte leider nur bis zum 3. Monat stillen ) Beim an und ausziehen schreit sie ebenfalls sehr laut und es ist deutlich,dass ihr das wehtut. Sie möchte auch nicht mal 10 Minuten alleine sein unter ihrem kleinen Spielemobile.Ich habe oft versucht sie sanft zu massieren oder mit ihr im Bett zu kuscheln, ihr Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln, aber darauf hat sie sich nie eingelassen. Immer wenn ich sie am Rücken, auf dem Bauch oder an den Füßen massiert habe ist sie sehr schnell unruhig geworden.
Eine Zeit lang hatte Maja einen extrem schiefen Kopf,weil sie sich immer nur zu einer Seite gedreht hatte und es war schwierig,sie auf die Seite zu legen, geschweige denn in andere Positionen zu bringen, ich möchte dabei erwähnen,dass wir es permanent versucht haben,auch mal mit 10 Minuten sie meckern lassen.Mit ach und Krach und mithilfe meines Stillkissens konnten wir ihren Kopf wieder zur normalen Form bringen.
Zu ihrem Trinkverhalten muss man sagen,dass es von anfang an schwierig war, im Krankenhaus wurde mir das Stillen sehr schlecht erklärt und ich sollte von anfang an mit Flasche ernähren, es gab Situationen,da haben die Schwestern ihr einfach,währendessen ich geschlafen habe, Flaschennahrung gegeben. Ich glaube,sie konnte nie richtig sich ans Stillen gewöhnen. Auch beim Stillen war sie immer sehr hektisch und unruhig, wir haben immer versucht uns alle Zeit und Ruhe der Welt zu nehmen,damit sie in Ruhe trinken kann und Entspannung findet, leider vergebens.
Aktuell ist es so, dass sie noch viel empfindlicher geworden ist, als zuvor. Ich habe kaum die Möglichkeit, sie in der Armbeuge zu halten,auf den Rücken zu legen auf die Seite oder ähnliches, ohne,dass sie nicht sofort schreit, und damit meine ich wirklich richtiges schreien an der Grenze zum schmerzhaften kreischen. Eine der wenigen Positionen, wo man sie bisher auch immer beruhigen konnte und wo sie meistens schlafen kann ist der Fliegergriff und ganz wichtig ist Bewegung dabei.
Zur Zeit hat sie immer mal wieder zwischendurch gezahnt und vor 2 Wochen eine Impfung bekommen. Ich war schon lange auf der Suche nach einer neuen Kinderärztin,weil die alte total überfüllt war, es war immer sehr laut und ich hatte mit meiner neugeborenen Tochter bis zu 4h Wartezeit unter Grippekindern oder ähnliches, um dann 2 Minuten Behandlungszeit zu haben, in der einem nur negative Dinge gesagt werden. Jedenfalls die neue Kinderärztin stellte jetzt aktuell fest, dass Majas Impfungen vollkommen im falschen Zeitrhythmus und Rahmen ausgeführt wurden und falsche Präperate verwendet wurden. Ich weiß nicht inwiefern das Auswirkungen haben könnte.
Mit ihr im Kinderwagen rausgehen hat meistens nur für ein paar Minuten geholfen,bis sie losgebrüllt hat.
Ich hatte nach all dem vermutet, dass sie eventuell das KISS-Syndrom hat oder eine Blockade im Nacken-Rückenbereich, weil besonders wenn man ihre Schultern berührt bzw bewegt, schreit sie oder wenn ihre Arme z.B beim Pulloveranziehen bewegt werden tut ihr das besonders weh. Meine Hebamme sieht das ähnlich, sie hat mir empfohlen zum Orthopäden zu gehen. Das habe ich gemacht, der hat dann vielleicht 3 Minuten raufgeschaut, nicht wirklich ihre Motorik angeschaut, geschweige denn Schultern/Rücken/Arme und meinte, dass doch alles super ist. Auch die alte Kinderärztin hatte mir immer wieder versicht,dass das vollkommen normal ist. Aber ich habe das Gefühl,dass es meiner kleinen Maus eben halt überhaupt nicht gut geht, weil sie sehr sehr selten zur Ruhe kommt.
Soweit zu meiner Tochter.
Noch kurz was zu unserer Familie und unserem Umfeld, da ich glaube,dass es eine große Rolle in dem Punkto spielt.
Ich habe von beiden Familienseiten , sprich, meine Familie und die meines Partners, so gut wie gar keine Unterstützung, mein Partner muss viel Arbeiten,er würde mir gerne viel abnehmen ist aber selbst total K.O von seiner Arbeit. Heißt, Ämtergänge, Haushalt,Kind, ich selbst und alles andere hängt so ziemlich ganz allein an mir. Unsere Eltern kommen nur zu Besuch, um unbedingt Vorwürfe auf den Tisch zu werfen oder um unnützes Zeug für meine Tochter zu kaufen. Es wird von allen Seiten von mir permanent erwartet,dass ich die perfekte Hausfrau, Freundin und Mutter bin, und alles mit einem Wisch 100% schaffe. Das setzt mich ziemlich unter starken Leistungsdruck, ich habe 24h am Tag das Gefühl,dass ich alles falsch mache und nehme mir viel vor, in der Wohnung, Ämter Sachen erledigen und und und am Ende schaffe ich gar nichts, weil ich total überarbeitet bin. Das wichtigste ist für mich immernoch,dass ich ausreichend Kraft und Zeit für meine Tochter habe, aber manchmal könnte ich gegen Wände schlagen.
Zu dem kommt,dass die Familienverhältnisse und Majas Zustand meine Beziehung mittlerweile fast auseinanderreißt.
Es wäre schön, meiner Tochter und mir endlich mal ein bisschen Ruhe geben zu können.
Ich bin oft traurig, emotional total überladen, fühle mich allein gelassen und überfordert, was denke ich in dem Fall vollkommen normal ist. Ich habe auch eine Familienhilfe mir geholt, aber sie schreibt mir auch nur auf,was ich unbedingt machen muss und wie und wo und wann.
Ich glaube,dass auch wenn ich mir viel Ruhe und Zeit mit meiner Tochter gönne,sie meinen emotionalen Stress mitbekommt und sich das überträgt, zumindest würde das einen Teil ihrer Unruhe erklären.
Ich liebe meine Tochter sehr und möchte für sie da sein und ihr helfen, bloß manchmal sind meine Nerven am Ende. Ich möchte eigentlich versuchen,dass sie sich nicht daran gewöhnt,dass ich permanent an ihrer Seite bin, sondern,dass sie auch mal einen Moment lang alleine vor sich hin brabbeln kann.
Ich hoffe irgendjemand da draußen kann vielleicht ein paar Gedankengänge als Antwort geben oder Ideen,Tipps oder sonstiges, ich wäre darüber sehr glücklich, weil ich glaube,dass ich mittlerweile mit meinem Kopf durch die Wand gehe und zu keinem Ziel komme.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Und entschuldigt nochmals den langen Text, aber ich musste einfach mal meine Gefühle rauslassen
Liebe Grüße
Nina