Hm, was denkt man beim Gebären...
ich habe die Erfahrung zweier Spontangeburten und einer Kaiserschnittgeburt gemacht. Bei letzter lag ich in Vollnarkose, schlafend also, nicht denkend.
Die erste Geburt war eine Zwölf-Stunden-Geburt. Körperlich arg anstrengend, die Wehen schienen überall. Im Bauch, im Rücken, in den Oberschenkeln. Das war so eine Art von Schmerz, dass mir jedes Fokussieren auf das endliche Ziel, die Geburt des Kindes, unentwegt aus dem Blickwinkel geriet. Ein absolutes sich Gehenlassen (recht jammervoll;-)) in das Erleben Schmerz. Gedacht habe ich nur fortwährend 'Nie wieder! Sicher, nie wieder! Weshalb nur kam ich jemals auf die Idee ein Kind haben zu wollen!. Nach der Geburt meiner Tochter war einfach nur die totale Erschöpfung und Müdigkeit. Die Freudentränen blieben da noch aus. Einzig verwunderte mich dieses stirnrunzelnde Wesen, das so weise ins erste Licht dreinblickte. :-)
Meine letzte Spontangeburt glich der ersten kaum. Es war eine rasche, eine dreistündige Geburt nur, doch ebenfalls sehr schmerzhaft. Allerdings konzentrierte sich der Wehenschmerz einzig auf den Bauch, so dass mir die Sache mit dem Veratmen der Wehen um einiges leichter fiel, da ich spürte 'Okay, da genau ist er der blöde Schmerz. Den machste jetzt fertig!'So habe ich brav versucht meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, stellte mir, eine sich öffnende Blume vor und konnte nebenher noch wunderbar fluchen, was das Zeug hielt. ;-) Ach, ins Kissen hab ich noch manchmal gebissen, ließ der Kontrollversuch der Atmung zu wünschen übrig. (Hihi, und ich hatte mich an diesem Vormittag so fein gemacht, bevors losging. Make-Up, samt knallroten Lippenstift schmierte ich dem Krankenhauspersonal durchs Kissenbeißen auf den weißen Bezug. :-)) Als ich meinen Sohn geboren hatte, ja, da weinte ich vor Freude, Ergriffenheit und Erschöpfung. Von seiner nackten Schönheit war ich ganz gerührt. Und: Da dieses dritte Geburtserlebnis ein sehr bewusst erlebtes war, (vermutlich auch, weil es sehr fix ging und ich recht wach und noch bei Kräften dadurch war)fühlte ich eines unglaublich stark; den Stolz auf mich und dieses Kind. Großen, gesunden Stolz! Man leistet ja doch einiges bei dem Durchlaufen einer Geburt. Man selbst und natürlich diese kleinen Wesen.
Was denkt man noch nach Geburten? Hm, ich war immer ausgesprochen dankbar dafür, gesunde Kinder geboren zu haben; bin es auch heute noch. Ich war auch immer erstaunt darüber, dass die Kleinen sogleich ihre Mama zu 'erkennen scheinen'. Ich war verwundert, wie rasch es geht dies sich total vernarrte ins Kind verlieben; trotz aller schlaflosen Nächte, trotz endlos scheinender Tage, die vielleicht voll vom Schreien kolikgequälter Babys sind. Trotz und gerade! Man geht ja so schnell, wie es in einer Paarbeziehung Erwachsener kaum sein kann, durch gemeinsame Höhen und Tiefen. Na, und das bindet vielleicht!
Liebe Grüße.