Frühes Fremdeln
Hallo an alle Mütter von Fremdel- Babys,
zunächst einmal bin ich total froh, dass es augenscheinlich ziemlich viele gibt mit "Frühfremdlern". Unsere Lena hat ziehmlich pünktlich mit 2 1/2 Monaten damit angefangen, also super früh. Aufgefallen ist mir das zum ersten mal bei der Babymassage. Bin total unvoreingenommen hingegangen mit der Gewissheit, dass sich mein Kind nackig ja sehr wohl fühlt. Spätenstens nach einem intensiven Blick in die Runde und somit die fremden Gesichter fing das Gebrüll an, ich musste Sie also in den Arm nehmen. Interessant ist, dass dieses Weinen speziell ist, was man von zu Hause gar nicht kennt, sind auch Tränen dabei,das war auch neu. Seitdem ist sie sehr skeptisch jedem gegenüber und will nur bei der Mama im Arm liegen. Unglaublich ist auch, dass Sie zu Hause ein anderes Baby ist, richtig munter und lebendig. Woanders fühlt Sie sich einfach nicht wohl, und dass lässt Sie alle spüren. Komischerweise ist sie aber nicht konsequent in ihrem Verhalten, z.Bsp. waren wir letztens bei Freunden, die wir eher selten sehen, da liess sie sich sogar rumtragen, aber bei den Grosseltern ist es meistens sehr dramatisch. Naja, insgesamt finde ich es auch sehr unbefriedigend, hoffe aber dass es nur eine Phase ist. Ausserdem bin ich froh dass Sie ansonsten ein gesundes und hübsches kleines Mädchen ist, und das ist das wichtigste.
Was ich eigentlich berichten wollte: Heute hat unser Kinderarzt gesagt, das Fremdeln so früh nichts beunruhigendes ist, und das es ein Zeichen dafür ist, dass Ihr soziales Verhaltensmuster bzw. ihre soziale Intelligenz schon sehr weit entwickelt ist, in dieser Hinsicht sei sie also "frühreif", ich solle mir also überhaupt keine Sorgen machen. Mein schlechtes Gewissen, nicht so viel unter Leute zu gehen, sei auch total unbegründet, man könne ja nichts erzwingen.
Zufällig habe ich heute mit der Leiterin des Baby- Schwimmkurses gesprochen, da ich das bald mit Lena machen möchte, mir aber unsicher bin wegen ihres Fremdelns. Sie hörte sich meine Geschichte an und hat total kritisch reagiert: An meiner Stelle würde Sie der Sache nachgehen, man könne so etwas sehr gut homöopathisch behandeln, mit Erfolg. Sie sagt es sei nicht normal, mit 12 Wochen zu fremdeln, und es läge auch nicht daran, dass man zu wenig unternimmt. Sie findet es auch nicht gut, wenn man die Babys einem zu hohen Stresslevel aussetzt, sie brauchen einfach Ihr Nest in dem sie sich geborgen fühlen. Trotzdem dürfen Sie so früh keine Scheu vor Menschen entwickeln, dass könnte sich manifestizieren. Und eine homöopathische Behandlung könne ihr den Weg zeigen, wieder offen gegenüber andere Menschen zu treten.
Ich werde Lena einfach noch eine Zeit lang beobachten, glaube aber nicht dass ihr Verhalten behandelt werden muss. Ich denke manche Kinder brauchen eben etwas mehr Zeit als andere, und wie gesagt: Es gibt schlimmeres!!!
Liebe Grüsse an alle Mamas und ich hoffe, noch ein paar Meinungen oder Erfahrungen zu diesem Thema lesen zu können.