Guten Tag,
ich wende mich an dieses Forum, da ich gerne nichts unversucht lassen möchte, meine Familie zusammenzuhalten.
Geschichte
Ich bin seit etwas über einem Jahr mit meiner Freundin zusammen (ich 27/sie 28). Wir haben uns bei einer sehr Intensiven Produktion (Theater) kennengelernt. Es hat gefunkt. Ich habe meine damalige Freundin verlassen und habe mich mit Freude in die neue Beziehung begeben. Sie hat mir ihre Liebe gestanden. kurze Zeit später wurde sie schwanger. Wir haben nicht sonderlich gut verhütet daher hätte es eigentlich keine große Überraschung sein sollen. Sie hatte Angst mich mit dieser Situation zu verschrecken. Das hat sie nicht. Ich habe ihr zu verstehen gegeben, dass ich in jedem Fall bei ihr bleiben werde, dass wir alles gemeinsam schaffen können. Wir führten eine Fernbeziehung. Ich studierte und kam immer an den Wochenenden zu Ihr. Ihre Ängste und Sorgen wurden größer. Können wir das überhaupt zusammen bewältigen? Ich war optimist. Ich schlug vor, dass sie zu mir ziehen kann. So kann ich mein Studium und die Familie besser unter einen Hut bringen und besser unterstützen. Das schlug sie aus. Sie benötigt die Sicherheit und Nähe zu ihren Eltern. Später in der Schwangerschaft ist sie ganz zu ihren Eltern gezogen. Bei mir kam langsam die Angst auf, dass ich große schwierigkeiten haben könnte, meine Familie nur am Wochenende sehen zu können und somit nicht richtig Vater sein zu können. (Ein studiumswechsel in Ihre Stadt gestaltet sich leider schwieriger als erwatet.) Diese Sorge konnte und kann sie denke ich nur zum Teil nachvollziehen.Ich habe sie in den Ferien und wann immer ich konnte wärend der Schwangerschaft begleitet. Ich war bei der Geburt dabei. Als unser Sohn geboren war, war ich der Glücklichste Menschder Welt. Ich habe ihr (auch auf ihre bitte hin) versprochen erst einmal 3 Wochen mit der Uni auszusetzen um für sie da zu sein. Zwei wochen haben wir sehr intensiv Zeit miteinander verbracht. Ich war sehr viel bei ihr, falls sie für irgend etwas Hilfe braucht. War vornehmlich für das Windelwechseln und Baden zuständig. Oder Medikamente besorgen und Spaziergänge mit dem kleinen machen. Frühstück /Abendbrot machen. Sie hat geäußert, dass sie große Angst hat, dass wir das zusammen nicht hinbekommen. Ihr fehlt Sicherheit. Sie hat auch Angst, dass ich mein Studium nicht zielstrebig genug hinbekomme. Letztendlich sind die Tage vergangen.Ihr ging es nicht wirklich besser. An einem Wochenende hatte sie helle Momente, wollte mit mir Tanzen. Ebenso hat sie auch oftmals über Zukünftige Kinder geredet. Dann ging es wieder bergab, sie hat sich verschlossen. Auch die Hebamme/Eltern machten sich sorgen. Dann hat sie mich gefragt, ob ich nicht gehen kann, dann sie muss sich auf sich selbst konzentrieren und sie braucht das jetzt, denn das macht sie kaputt.Ich bin am nächsten morgen direkt gefahren. Wir hatten uns geeinigt, das wir noch einmal skypen werden usw. Am Abend hat sie sich nicht mehr gemeldet. Nicht zurückgerufen. Ich habe ihr eine kleine Mail geschrieben,dass es schön wäre sie noch einmal zu hören, da ich beide sehr vermisse. Später die selbe SMS. Es gab dann um 00:30 ein kurzes Telefonat. Sehr zurückgezogen.Die nächsten Tage hat es sich nicht geändert. Meine Gedanken drehten sich 24h nur noch um meine Freundin und mein Kind. Ich habe ständig meine Mails gecheckt, auf ein Lebenszeichen gewartet. Es gab Tage später noch einmal ein kurzes Telefonat. Als ich ihr gesagt habe, das ich sie lieb habe, hat sie erwidert, dass das süß von mir sei. Es folgte noch einmal eine längere E-mail meinerseits (eine eher positive/ mutmachende - bezüglich all der großen Aufgaben...)Dann kam 3 tage lang keine Antwort. Wir haben Telefoniert. Sie will eine Beziehungspause.
Gründe:
Ich hätte in den 2 Wochen nach der Geburt stärker sein sollen. Eine Art Führungspersönlichkeit, die ihr den Tag strukturiert. Den Wecker stellt und sie mobolisiert. Das habe ich wirklich nur zum Teil hinbekommen. Ich lag oft neben ihr, weil ich dachte, dass meine Gesellschaft ihr vielleicht gut tun würde. Ich denke auch, das wir uns somit quasi etwas zu sehr auf der Pelle gerückt haben. Ich habe die Arbeit nicht immer gleich gesehen. Wie z.B. "wollen wir die Fläschchen nicht gleich mit hinunternehmen?" Somit musste sie mich darum bitten. Das fällt ihr allerdings sehr schwer und dräng sie in eine Rolle, die sie nicht mag. Ebenso zweifelt sie an meiner Zielstrebigkeit meinem Studium gegenüber. Immerhin steht das eine Seminar auf der Kippe und ich hätte vielleicht noch einmal dort auftauchen sollen. Das habe ich nichtgemacht, da ich ihr versprochen habe, bei ihr zu bleiben. Aber eigentlich hatte ich mein fehlen schon im Voraus mit dem Dozenten abgesprochen. Ebenso fiel mir der gedanke schwer, die beiden zu verlassen. Nun möchte ich eigentlich sagen - Danke, für den Spiegel, der du mir bist, danke für deine Gedanken. Ich möchte es besser machen und meine alten eingefahrenen Muster ändern. Ich bin bereit alles zu investieren was notwendig ist, unsere Familie zusammen zu halten. Ich möchte dass unser Sohn zwei sich liebende Eltern hat, die ihre Liebe und Kraft an ihn weitergeben können. Ebenso wäre ich auch professioneller Hilfe nicht abgeneigt.
Ihr Vorschlag für eine Lösung, ist eine Beziehungspause.
Ich denke nicht, dass dies Veränderung schaffen kann. Ich denke es braucht Versuchen und auch Scheitern, Gespräche und Taten. Doch sie möchte sich isolieren. Sie ist bei ihren Eltern.Die sind tagsüber arbeiten. Ein kleiner Ort mitten in Brandenburg - keine Freunde vor Ort. Sie teilt sich nur ungern oder fast gar nicht mit. Macht alles mit sich alleine aus. Erwähnenswert ist vielleicht auch, das sie im gegensatz zu mir nur sehr wenig Erfahrungen mit Beziehungen hat, die nur von kurzer dauer waren.
Liebe Leute, ich danke euch so sehr falls ihr all das gelesen haben solltet. Ich wunderte mich sonst immer über so lange Beiträge. Aber manchmal kann man einfach nicht anders. Diese Sache ist für mich zu wichtig. Ich zergehe vor Sehnsucht. Ich liebe meine Familie. Habt ihr Ideen, wie ich vorgehen könnte? Heute wird es noch einmal ein Gespräch geben. Ebenso habe ich vor, die Hebamme zu kontaktieren und um Rat zu fragen. Meinen Sohn noch länger nicht sehen zu dürfen bricht mir das Herz.
Ergänzung: Es ist bei ihr wol keine Frage der Liebe, sondern eine Frage der Sicherheit. Sie findet, dass wir als Paar super sind. Sie hat sich auch icht von Ihrem Liebesversprechen distanziert. Jedoch scheine ich nicht in Ihr Muster der perfekten Familie zu passen.
Vielen Dank für etwaige Antworten. Liebe Grüße und einen schönen vierten Advent.
Mathias