Hallo,
vielleicht gibt es hier jemanden, der aehnliches erlebt hat.
Leider ist das Internet nur voll von Berichten von Frauen, die unheimlich gluecklich ueber die Entfernung der Gebaermutter sind. Das kann ich von mir nicht behaupten und Positives kann ich daran auch nicht finden...
Bei der Geburt meines Kindes hatte ich eine unstillbare Blutung mit der Folge, dass, um mein Leben zu retten, meine Gebaermutter entfernt werden musste. Ich habe dabei ziemlich viel Blut verloren und war lange auf der Intensivstation. Ich habe sachlich verstanden, dass dieser Schritt notwendig war, um mein Leben zu retten. Aber irgendwie schaffe ich es nicht, darueber hinwegzukommen.
Ich bin von den Erlebnissen im OP, die ich bei vollem Bewusstsein erlebt habe, traumatisiert. Der Satz des Arztes: "Frau X, wir kaempfen jetzt um ihr Leben." verfolgt mich Tag und Nacht
Darueber hinaus habe ich Angst, was mit meinem Koerper passiert, wie er die Organentnahme verkraftet und was sich veraendern wird (Zyklus-Hormone, Sexualitaet, Gesundheit). Allein die Vorstellung, dass da in der Mitte etwas fehlt, ruft in mir einen Ekel hervor. Ich weiss nicht, ob ich mich jemals wieder richtig leiden kann.
Ausserdem bin ich so traurig bei dem Gedanken, nie wieder Kinder bekommen zu koennen. Ich bin noch nicht sooo alt und wir wollten auch noch weitere Kinder.
Natuerlich habe ich versucht Hilfe zu bekommen. Leider brachte das nicht, was ich mir erhofft hatte. Eine Psychologin noch im Krankenhaus meinte, dass ich mir einen schoenen Abend mit Freunden machen solle, der Gynaekologe, der die OP durchfuehrte meinte nach zehn Tagen, dass er nicht nachvollziehen kann, warum ich noch so traurig sei, ich kann froh sein noch am Leben zu sein. Bei einer weiteren Psychologin bekam ich zu hoeren, seien sie froh, dass sie ueberhaupt Kinder haben. Haken sie die Vergangenheit ab und blicken sie nach vorn.
Das alles hilft mir aber leider gar nicht. Ich finde diese Ratschlaege so daneben, ja gar demuetigend. Man wuerde doch zu jemanden, der sein Augenlicht verloren hat auch nicht sagen, dass er froh sein soll noch hoeren zu koennen.
Warum nimmt mich denn niemand ernst? Ist hier jemand, der aehnliches erlebt hat? Wie habt ihr es geschafft, darueber hinweg zu kommen? Ich waere ueber Berichte von euch sehr dankbar.
Viele Gruesse